Das erste Foto von der Arbeit an Bond 24 ist aufgetaucht. Die österreichische Kleine Zeitung berichtet von Bauarbeiten an einem Kulissenhaus am Dorfrand von Obertilliach, das im Film in die Luft fliegen soll. Die beiden Orte Obertilliach und wahrscheinlich auch Sölden (siehe hier) sind Drehorte des neuen Bondstreifens. (Bond&Beyond berichtete)
Start der Dreharbeiten ist der 6. Dezember. Auch Marokko scheint sich als Drehort abzuzeichnen, speziell Tanger und Casablanca. (siehe hier) Daniel Craig wurde zusammen mit dem britischen Schauspieler Mark Strong dort gesichtet, was natürlich Spekulationen um dessen Verpflichtung als Gegenspieler begünstigt. Unbestätigte Gerüchte erwähnen auch Liverpool und Manchester. Ein Ersatz für SKYFALLs Kameramann Roger Deakins ist gefunden, mit dem Niederländer Hoyte Van Hoytema (HER, TINKER TAILOR SOLDIER SPY). Sound Editor Per Hallberg, der zusammen mit Karen Baker Landers einen Academy Award für SKYFALL erhielt, kehrt indes für Bond 24 zurück.
Sonntag, 28. September 2014
Mittwoch, 17. September 2014
Das kleine Buch zum großen Kult-Klassiker

Fort Knox, Oddjob, "I expect you to die", Aston Martin, Pussy Galore, ... Das sind wohl die Assoziationen, die den meisten Menschen beim Stichwort Goldfinger in den Sinn kommen. Kaum ein anderer Bondfilm hat derart ikonische Einfälle zu einem so erfolgreichen Cocktail gemixt und sich in das kollektive, popkulturelle Gedächtnis eingebrannt. Doch wer glaubt, den Kultfilm in- und auswendig zu kennen, dem sei Danny Morgensterns dritter 007-XXS-Band empfohlen. Auf 168 Seiten hat der Autor eine Fülle von faszinierenden Hintergründen und Details gesammelt, die auch eingefleischten Bondfans neue Sichtweisen auf den Film eröffnen.
Nach seinen Büchern zu DOCTOR NO und FROM RUSSIA WITH LOVE präsentiert Autor Danny Morgenstern am heutigen 17. September 007 XXS 50 Jahre James Bond - Goldfinger. Auch zum dritten Bondabenteuer, das 007 endgültig in den Olymp der ewigen Kinohelden katapultierte, hat der Braunschweiger Autor wieder in handlicher und kompakter Form viele Fakten und Wissenswertes zusammengetragen, ohne dabei je trocken oder akademisch zu werden. Selbst für Menschen wie mich, die sich schon relativ viel mit Bond beschäftigen (einige Stimmen aus meinem Umfeld behaupten auch, viel zu viel), gibt es da Neues zu entdecken. Mir war bisher beispielsweise noch nicht geläufig, dass sich John Barry für den Song Goldfinger von der "Moritat von Mackie Messer" aus der Dreigroschenoper inspirieren ließ.
Wer den Autor live erleben, ein persönlich signiertes Exemplar des Buches erhalten und noch dazu GOLDFINGER auch der großen Leinwand mit rotem Teppich, Martinis und allem Drum und Dran sehen möchte, der hat im September zweimal die Gelegenheit dazu! Einmal am 20. September in Braunschweig, sowie am 27. September in Stuttgart. Mehr dazu hier.
Donnerstag, 11. September 2014
Bond-Legende Richard Kiel verstorben
![]() |
Richard Kiel mit Filmpartnerin Blanche Ravalec (DailyMail.co.uk) |
Ursprünglich Mathematiklehrer von Beruf, erhielt Kiel aufgrund seiner außergewöhnlichen Körpergröße kleinere Rollen in TV-Produktionen. 1977 bekam er die Rolle des "Jaws" im Bondfilm THE SPY WHO LOVED ME, für die er den Part des Chewbacca in STAR WARS absagte. Jaws, der Beißer, kam bei den Zuschauern so gut an, dass man seine Todesszene herausschnitt, ihn auch im folgenden Film MOONRAKER auftreten und ihn auf die Seite der Guten überlaufen ließ. Zudem trat der Beißer in zwei Computerspielen auf: Everything or Nothing von 2003 und 007 Legends von 2012. Zu Kiels bekannteren Filmen neben Bond gehört PALE RIDER mit Clint Eastwood.
Richard Kiel war nicht nur ein großer, sondern auch ein großartiger Mensch, dem man den Spaß an den Dreharbeiten stets anmerkte. Danke für die schönen Stunden vor der großen Leinwand und dem Fernsehbildschirm, Richard!
Dienstag, 9. September 2014
2. James Bond VIP Abend in Oberhausen
Das Spionage-Museum TOP SECRET in Oberhausen schreibt:
Nach der erfolgreichen ersten James Bond Abendveranstaltung im Januar diesen Jahres dürfen wir Ihnen nun die 2. James Bond VIP-Night unter dem Motto „Geschüttelt – nicht gerührt“ am 20. September ab 19 Uhr präsentieren.

Es werden nicht nur skurrile Geschichten aus dem Leben von Ian Fleming und James Bond erzählt, sondern die Original „Skyfall“-Band FU:XX wird gemeinsam mit der Sängerin Henriette Baumgart ein Konzert geben und Bond-Songs live performen. Auch ein Bondgirl wird uns an diesem Abend besuchen.
Besonders freuen wir uns, unseren Gästen an diesem Abend auch eine original Filmkamera aus dem Film „Skyfall“, sowie ein original Filmmodell des Aston Martin präsentieren zu dürfen.
Abgerundet wird das Programm in echtes James Bond-Manier durch Martini´s – selbstredend geschüttelt, nicht gerührt.
Eine Cocktail-Flatrate, ein kleines Buffet sowie ein Bondgirl-Shooting sind im VIP-Ticket zum Preis von 49 Euro inbegriffen. Der Vorverkaufspreis für den regulären Eintritt beträgt 16,50 Euro; 19,50 Euro zahlen Sie an der Abendkasse.
Zudem wird zugunsten des Lions Club Hattingen Ruhr an diesem Abend eine James Bond Sonderedition Carrera-Autorennbahn versteigert. Die Carrera-Autorennbahn mit den detailgetreuen Modellfahrzeugen Aston Martin Vanquish und Jaguar XKR aus den Bond-Filmen ist aktuell noch in der Spionageausstellung zu sehen.
Die Anmeldung erfolgt unter: 0208/62039-111 oder info@topsecret-oberhausen.de
Informationen über unsere Ausstellung sowie weitere und aktuelle Veranstaltungen erhalten Sie auf www.topsecret-oberhausen.de oder über unseren Facebook- Auftritt unter https://www.facebook.com/TopSecretOberhausen.
Informationen über unsere Ausstellung sowie weitere und aktuelle Veranstaltungen erhalten Sie auf www.topsecret-oberhausen.de oder über unseren Facebook- Auftritt unter https://www.facebook.com/TopSecretOberhausen.
Dienstag, 2. September 2014
Gottfried John †
![]() |
Gottfried John auf der Berlinale 2012 (ipernity.com) |
Meldung im Focus
Samstag, 30. August 2014
Wenn die Gondeln Killer tragen
Auf den Spuren von MOONRAKER in Venedig, Teil 1
Am 31. August jährt sich der bundesdeutsche Kino-Start von MOONRAKER zum 35. Mal. Obwohl ich diese Premiere aufgrund des Eisernen Vorhangs leider nicht wahrnehmen konnte und den Film erst Jahre später im Fernsehen sah, möchte ich aus diesem Anlass näher auf die Drehorte und die dramaturgische Hintergründe der Gondel-Jagd im 11. Bondfilm eingehen, die insgesamt drei venezianische Stadtteile umspannt.
Voller Spieltrieb voraus!
Die ersten Drehbuchentwürfe für MOONRAKER strotzten derart vor Ideen, dass auch noch die drei darauffolgenden Abenteuer mit Stunts und Einfällen daraus versorgt wurden. Ein früher Entwurf sah bereits eine Sequenz vor, in der Bond und Girl mit einem Boot über Korallenriffe gezogen werden. Bond sollte außerdem mit einem Mini-Jet von Draxens Anwesen fliehen, was die Vortitelsequenz für OCTOPUSSY lieferte. Und schließlich gab es hier auch schon die Eiffelturmszene samt Fallschirmsprung, die in A VIEW TO A KILL einfloss. Im fertigen Film wird der Eiffelturm nur erwähnt.
In seiner Autobiographie James Bond, The Spy I Loved schreibt Drehbuchautor Christopher Wood, dass er ursprünglich auch ganz andere Pläne für die Action in Venedig hatte. Seiner Meinung nach würde hier jeder eine Jagd auf dem Wasser erwarten. Aus diesem Grund wollte er etwas völlig anderes machen, und kam bei einem Spaziergang entlang der zahlreichen engen Gassen und Brücken der Stadt auf die Idee einer Motorradjagd, inklusive Sprünge durch Schaufensterscheiben und über Kanäle. In einer engen Gasse sollte Bond beispielsweise ein Motorrad entgegenkommen. Doch Bond erkennt, dass es ein großer Spiegel ist, der von Arbeitern getragen wird, und fährt hindurch. Aber für Cubby Broccoli war eine Motorradjagd "to down market". (Dass so etwas durchaus spektakulär wirken kann, zeigten später TOMORROW NEVER DIES und SKYFALL.)
Aber auch für die Gondeljagd hatte Wood ein ganz anderes Ende im Sinn. Die Jagd startet unmittelbar, nachdem Bond bei Venini-Glas Holly Goodhead wiedergetroffen hat und ihr bis zu einer Kirche gefolgt ist. Diese befindet sich am Fondamento della Misericordia (Kai der Barmherzigkeit, im nördlichen Stadtteil Cannaregio. Seit diesem Jahr gibt es Google Street View auch für Venedig; hier die entsprechende Stelle.) Nachdem ihm Holly einen Korb gegeben hat, steigt Bond in eine scheinbar ganz zufällig dort wartende Gondel.
Tod in Venedig
Kurz darauf sieht man Bond den Rio dei Tolentini entlangfahren, in Richtung der Kirche Chiesa Dei Carmini. Diese befindet sich im südwestlichen Stadtteil Dorsoduro. (Siehe Street View.) Hier kommt ihm das Beerdigungsboot entgegen. Die Brücke, an der der Sarg verlustig geht, ist dieselbe, auf der der ältere rauchende Signore dann den Sarg schwimmen sieht - die Ponte Foscatini. Sie ist später im Verlauf der Jagd noch mehrmals zu sehen, ebenso wie die Ponte del Forno (Ofenbrücke), unter der das Sargboot erscheint.
Die Szene mit dem Sarg, der Bond entgegen kommt, und aus dem sich vampir-artig ein blasser Messerwerfer erhebt, ist eine kleine Veräppelung des morbiden filmischen Erbes von Venedig, das in den Siebzigern einige Klassiker hervorbrachte. 1971 verfilmte Luchino Visconti die berühmte Novelle Der Tod in Venedig von Thomas Mann mit Dirk Bogarde in der Hauptrolle. Fleming war ein großer Bewunderer von Mann, und siedelte seine Kurzgeschichte Risico am selben Strand am Lido an.
Und 1973 dann schließlich der Venedig-Film schlechthin: DON'T LOOK NOW (Wenn die Gondeln Trauer tragen). In dem Film sieht Donald Sutherland ein Boot mit einem Sarg, der sich am Ende als sein eigener herausstellt. Insofern ist die entsprechende Szene in MOONRAKER wohl eine kleine Parodie des vier Jahre zuvor erschienenen Erfolgsfilms.
Gleich um die Ecke, auf dem Weg zur Kirche San Barbara, die in INDIANA JONES AND THE LAST CRUSADE als Bibliothek diente (siehe hier), entstand auch eine kurze Szene für CASINO ROYALE, die ebenfalls DON'T LOOK NOW zitiert. Bond geht über eine Brücke und sieht Vesper im roten Kleid.
Bonds Gondoliere versinkt in Front von Haus Nummer 3454.
Nachdem Bond den Angreifer mit seinem eigenen Messer zurück in seinen Sarg geschickt hat, taucht ein Motorboot auf, und Bond wird mit einem effektiveren Maschinengewehr gejagt. Hier wartet die Verfolgung mit der ersten "Überraschung" auf, denn Bond hat die Gondel offenbar gar nicht zufällig ausgewählt, sondern sie ist eine Bondola, ausgestattet mit allerlei Q-nststücken.
Die anschließende Jagd führt noch mehrmals an den drei bereits gesehen Brücken nahe der Chiesa Dei Carmini vorbei. Schade eigentlich, eine Verfolgung entlang des Canal Grande und unter der Rialtobrücke hindurch hätte ihren Reiz gehabt. (Wie sie Jahre später in Herr der Diebe realisiert wurde.)
Venedig insgesamt erwies sich als ein Albtraum für die Bondmacher. Als man zuerst nach entsprechenden Locations Ausschau hielt, regnete es und der Markusplatz stand unter Wasser. Für die Dreharbeiten besserte sich das Wetter, doch mit der Sonne kamen auch die üblichen Massen von Touristen.
Die Szene mit dem Sarg musste unterbrochen werden, da an dem Tag zufällig ein echter Trauerzug durch die Stadt gondelte. Und nicht zuletzt versank ein komplettes Boot mit Filmrequisiten auf Nimmerwiedersehen im Kanal. Insgesamt kosteten die eineinhalb-wöchigen Dreharbeiten in der Lagunenstadt über eine Million Dollar - So viel wie der erste Bondstreifen DOCTOR NO!
Der Bau der Bondola gestaltete sich als ähnlich schwierig wie ihre Steuerung. Ausgestattet war die mit einem 120 PS-Motor und konnte fast 100 km/h schnell fahren. In der Praxis fuhr sie allerdings maximal 25 km/h und tauchte dabei oft eine "futtersuchende Ente" (Christopher Wood) in Richtung Kanalgrund ab.
Gebaut wurde die Bondola von einer der ältesten Gondelwerften in Venedig, der Squero di San Trovaso in Dorsodura, an der die Jagd dann auch vorbei führt.
Und schließlich endet der ganze Spaß mit einer der berüchtigsten und albernsten Szenen der Bondgeschichte: Die Bondola verwandelt sich - surprise! - in ein Luftkissenfahrzeug. War der Transformation von Bonds Lotus in ein U-Boot im Vorgängerfilm noch faszinierend und bondig im besten Sinne, ist hier der umgekehrte Weg vom Wasser an Land eigentlich so lächerlich, dass er sich gleich selbst veralbert. Ein Geheimagent fährt in einer Luftkissen-Gondel über den meist-fotografierten Platz der ganzen Welt... Dagegen wirkt Bonds Zusammenschießen einer Botschaft in CASINO ROYALE geradezu diskret.
Ken Adams Bondola-Design an sich ist - wie die Raumstation am Ende - wissenschaftlich gesehen so nicht funktionsfähig, denn Luftkissenfahrzeuge benötigen einen Rückstoß-Antrieb, meistens in Form eines Propellers. Von dem Aufstieg der Gondel die Stufen hinauf zum Platz mal ganz zu schweigen. (Aber als Zwölfjähriger habe ich es trotzdem geliebt!)
Auch Drehbuchautor Christopher Wood war mit dieser Szene alles andere als zufrieden. Im Drehbuch ließ er Bond mit der Gondel in ein Bootshaus fahren. Dort wartet bereits ein Jet-Pack auf ihn, mit dem er sich - THUNDERBALL lässt grüßen - in die Luft erhebt. Die Jagd geht dann in der Luft zwischen Raketenrucksack und einem Hubschrauber weiter. Der Hubschrauber knallt schließlich in eine Brücke und explodiert. Bond landet in einem Restaurant und entschuldigt sich, dass er nicht reserviert hat.
Diese Sequenz war allerdings selbst für das Budget von MOONRAKER, das eh schon doppelt so hoch wie das des Vorgängers war, zu viel des Guten. Umgesetzt wurde eine ähnliche Idee im 2005er Computerspiel From Russia With Love.
In seinem Roman zum Film ließ Wood die Verfolgungsjagd ebenfalls anders enden: Bond gerät in eine Sackgasse und hält die Gondel kurz vor einer Hauswand. Er zielt beidhändig mit seiner Walther PPK auf das Verfolgerboot und trifft den Fahrer. Dann hechtet er an einer Metalleiter aus dem Kanal, kurz bevor die Verfolger gegen die Wand knallen und das Boot in einem Feuerball explodiert.
Eine ähnliche Szene - Bond zielt auf ein Verfolgerfahrzeug und tötet den Fahrer - gibt es im nachfolgenden Film FOR YOUR EYES ONLY, hier mit Autos. In MOONRAKER benutzt Bond kein einziges Mal eine klassische Handfeuerwaffe, obwohl es ein Publicity-Foto gibt, das an das Roman-Ende der Bootsjagd erinnert.
Für Roger Moore waren die Hovercraft-Szenen alles andere als amüsant. Beim Landgang der Bondola wurde er zum Vergnügen der Touristen zig-mal ins Wasser geworfen, bis die Szene mit seinem letzten noch trockenen Anzug endlich funktionierte. Auch die Fahrt über den Markusplatz war weniger cool, als sie im Film wirkt. Roger Moore hatte keine Kontrolle über das Gefährt. Man hatte ihm lediglich eine Hupe gegeben, mit der er im Weg stehende Touristen verscheuchen sollte.
Wie Sean Connery einmal sagte, sollte ein guter Bonddarsteller schwierige Dinge leicht aussehen lassen können. Angesichts der teils zermürbenden und auch gefährlichen Dreharbeiten der Gondeljagd sollte man Roger Moores Darstellung hier einmal mehr nicht unterschätzen.
Auch an dieser Stelle möchte ich das Buch On the Tracks of 007 empfehlen, ohne das Beiträge wie dieser wesentlich schwieriger wären.

Voller Spieltrieb voraus!
Die ersten Drehbuchentwürfe für MOONRAKER strotzten derart vor Ideen, dass auch noch die drei darauffolgenden Abenteuer mit Stunts und Einfällen daraus versorgt wurden. Ein früher Entwurf sah bereits eine Sequenz vor, in der Bond und Girl mit einem Boot über Korallenriffe gezogen werden. Bond sollte außerdem mit einem Mini-Jet von Draxens Anwesen fliehen, was die Vortitelsequenz für OCTOPUSSY lieferte. Und schließlich gab es hier auch schon die Eiffelturmszene samt Fallschirmsprung, die in A VIEW TO A KILL einfloss. Im fertigen Film wird der Eiffelturm nur erwähnt.
![]() |
Fondamenta Misericordia |
![]() |
Palazzo da Lezze |
![]() |
Blick in den Rio di Noale |
Tod in Venedig
Kurz darauf sieht man Bond den Rio dei Tolentini entlangfahren, in Richtung der Kirche Chiesa Dei Carmini. Diese befindet sich im südwestlichen Stadtteil Dorsoduro. (Siehe Street View.) Hier kommt ihm das Beerdigungsboot entgegen. Die Brücke, an der der Sarg verlustig geht, ist dieselbe, auf der der ältere rauchende Signore dann den Sarg schwimmen sieht - die Ponte Foscatini. Sie ist später im Verlauf der Jagd noch mehrmals zu sehen, ebenso wie die Ponte del Forno (Ofenbrücke), unter der das Sargboot erscheint.

![]() |
Ponte del Forno |
![]() |
Ponte Foscatini |
Bonds Gondoliere versinkt in Front von Haus Nummer 3454.
Nachdem Bond den Angreifer mit seinem eigenen Messer zurück in seinen Sarg geschickt hat, taucht ein Motorboot auf, und Bond wird mit einem effektiveren Maschinengewehr gejagt. Hier wartet die Verfolgung mit der ersten "Überraschung" auf, denn Bond hat die Gondel offenbar gar nicht zufällig ausgewählt, sondern sie ist eine Bondola, ausgestattet mit allerlei Q-nststücken.
Die anschließende Jagd führt noch mehrmals an den drei bereits gesehen Brücken nahe der Chiesa Dei Carmini vorbei. Schade eigentlich, eine Verfolgung entlang des Canal Grande und unter der Rialtobrücke hindurch hätte ihren Reiz gehabt. (Wie sie Jahre später in Herr der Diebe realisiert wurde.)

Die Szene mit dem Sarg musste unterbrochen werden, da an dem Tag zufällig ein echter Trauerzug durch die Stadt gondelte. Und nicht zuletzt versank ein komplettes Boot mit Filmrequisiten auf Nimmerwiedersehen im Kanal. Insgesamt kosteten die eineinhalb-wöchigen Dreharbeiten in der Lagunenstadt über eine Million Dollar - So viel wie der erste Bondstreifen DOCTOR NO!

Gebaut wurde die Bondola von einer der ältesten Gondelwerften in Venedig, der Squero di San Trovaso in Dorsodura, an der die Jagd dann auch vorbei führt.
![]() |
Die Werft im Film |
Und schließlich endet der ganze Spaß mit einer der berüchtigsten und albernsten Szenen der Bondgeschichte: Die Bondola verwandelt sich - surprise! - in ein Luftkissenfahrzeug. War der Transformation von Bonds Lotus in ein U-Boot im Vorgängerfilm noch faszinierend und bondig im besten Sinne, ist hier der umgekehrte Weg vom Wasser an Land eigentlich so lächerlich, dass er sich gleich selbst veralbert. Ein Geheimagent fährt in einer Luftkissen-Gondel über den meist-fotografierten Platz der ganzen Welt... Dagegen wirkt Bonds Zusammenschießen einer Botschaft in CASINO ROYALE geradezu diskret.
Ken Adams Bondola-Design an sich ist - wie die Raumstation am Ende - wissenschaftlich gesehen so nicht funktionsfähig, denn Luftkissenfahrzeuge benötigen einen Rückstoß-Antrieb, meistens in Form eines Propellers. Von dem Aufstieg der Gondel die Stufen hinauf zum Platz mal ganz zu schweigen. (Aber als Zwölfjähriger habe ich es trotzdem geliebt!)
Auch Drehbuchautor Christopher Wood war mit dieser Szene alles andere als zufrieden. Im Drehbuch ließ er Bond mit der Gondel in ein Bootshaus fahren. Dort wartet bereits ein Jet-Pack auf ihn, mit dem er sich - THUNDERBALL lässt grüßen - in die Luft erhebt. Die Jagd geht dann in der Luft zwischen Raketenrucksack und einem Hubschrauber weiter. Der Hubschrauber knallt schließlich in eine Brücke und explodiert. Bond landet in einem Restaurant und entschuldigt sich, dass er nicht reserviert hat.
Diese Sequenz war allerdings selbst für das Budget von MOONRAKER, das eh schon doppelt so hoch wie das des Vorgängers war, zu viel des Guten. Umgesetzt wurde eine ähnliche Idee im 2005er Computerspiel From Russia With Love.
In seinem Roman zum Film ließ Wood die Verfolgungsjagd ebenfalls anders enden: Bond gerät in eine Sackgasse und hält die Gondel kurz vor einer Hauswand. Er zielt beidhändig mit seiner Walther PPK auf das Verfolgerboot und trifft den Fahrer. Dann hechtet er an einer Metalleiter aus dem Kanal, kurz bevor die Verfolger gegen die Wand knallen und das Boot in einem Feuerball explodiert.
Eine ähnliche Szene - Bond zielt auf ein Verfolgerfahrzeug und tötet den Fahrer - gibt es im nachfolgenden Film FOR YOUR EYES ONLY, hier mit Autos. In MOONRAKER benutzt Bond kein einziges Mal eine klassische Handfeuerwaffe, obwohl es ein Publicity-Foto gibt, das an das Roman-Ende der Bootsjagd erinnert.
Für Roger Moore waren die Hovercraft-Szenen alles andere als amüsant. Beim Landgang der Bondola wurde er zum Vergnügen der Touristen zig-mal ins Wasser geworfen, bis die Szene mit seinem letzten noch trockenen Anzug endlich funktionierte. Auch die Fahrt über den Markusplatz war weniger cool, als sie im Film wirkt. Roger Moore hatte keine Kontrolle über das Gefährt. Man hatte ihm lediglich eine Hupe gegeben, mit der er im Weg stehende Touristen verscheuchen sollte.
Wie Sean Connery einmal sagte, sollte ein guter Bonddarsteller schwierige Dinge leicht aussehen lassen können. Angesichts der teils zermürbenden und auch gefährlichen Dreharbeiten der Gondeljagd sollte man Roger Moores Darstellung hier einmal mehr nicht unterschätzen.
Auch an dieser Stelle möchte ich das Buch On the Tracks of 007 empfehlen, ohne das Beiträge wie dieser wesentlich schwieriger wären.
Mittwoch, 27. August 2014
GOLDFINGER Events in Braunschweig und Stuttgart
Zum 50jährigen Jubiläum des Films GOLDFINGER gibt es - neben dem Goldfinger reloaded Event des Schweizer Bondklubs am Furkapass - auch zwei Events in Deutschland. Wie schon anlässlich der Jubiläen der ersten beiden Bondfilme gibt am Samstag, dem 20. September im Braunschweiger Kino C1 eine Kinovorführung samt Vortrag von Bondexperte Danny Morgenstern, rotem Teppich, Stargästen und vielem mehr. (Siehe hier.)
Am darauffolgenden 27. September findet auch im Stuttgarter UFA-Palast eine Kinovorführung von GOLDFINGER statt, ebenfalls mit einem Vortrag von Danny Morgenstern und Rahmenprogramm, siehe hier oder auf der entsprechenden Facebookseite. Es ist das erste Event des Bondclubs Deutschland. Für Mitglieder ist der Eintritt frei.
Am darauffolgenden 27. September findet auch im Stuttgarter UFA-Palast eine Kinovorführung von GOLDFINGER statt, ebenfalls mit einem Vortrag von Danny Morgenstern und Rahmenprogramm, siehe hier oder auf der entsprechenden Facebookseite. Es ist das erste Event des Bondclubs Deutschland. Für Mitglieder ist der Eintritt frei.
Freitag, 22. August 2014
Drehorte und Gegenspieler von Bond 24 enthüllt
Kurz nachdem mit den beiden österreichischen Orten Obertilliach und Sölden zwei mögliche Drehorte für den kommenden 24. Bondfilm bekannt wurden, berichten MI6-HQ und James Bond Radio heute gleich den nächsten Knüller: Die für den Bondstreifen beauftragte Casting-Agentur sucht nach einem physisch bedrohlichen und sehr sportlichen, über 1,90 Meter großen Darsteller eines 'Henchman', wie die Helfer des Schurken genannt werden. Die Agentur betont im Casting-Aufruf ausdrücklich, dass die Rolle in der Tradition von Oddjob und Beißer stehen soll. Er sollte ein ausgefallenes Äußeres haben, vielleicht aus dem Sport kommen, da er einige Kämpfe mit Bond und Stunttraining absolvieren wird. Zudem wird er in einer Sequenz am Steuer eines Fahrzeugs zu sehen sein. Der Arbeitsname des Charakters ist 'Hinx'. (Was sich angesichts der Ähnlichkeit zu DIE ANOTHER DAY's Jinx sicher noch ändern wird.)
Beide Meldungen deuten stark darauf hin, dass das am Ende von SKYFALL gegebene Versprechen auf einen klassischen Bondfilm diesmal eingelöst wird. Oberhalb des Osttiroler Obertilliachs soll im Januar 2015 ein Bergdorf aufgebaut sowie eine Verfolgungsjagd mit Schneemobilen gefilmt werden. Wahrscheinlich ist, dass Österreich im Film Norwegen doubelt. Schnee-Action gab es zuletzt vor 15 Jahren in THE WORLD IS NOT ENOUGH.
Beide Meldungen deuten stark darauf hin, dass das am Ende von SKYFALL gegebene Versprechen auf einen klassischen Bondfilm diesmal eingelöst wird. Oberhalb des Osttiroler Obertilliachs soll im Januar 2015 ein Bergdorf aufgebaut sowie eine Verfolgungsjagd mit Schneemobilen gefilmt werden. Wahrscheinlich ist, dass Österreich im Film Norwegen doubelt. Schnee-Action gab es zuletzt vor 15 Jahren in THE WORLD IS NOT ENOUGH.
Dienstag, 19. August 2014
Tom Pevsner †
Wie MI6-HQ.com heute berichtet, ist Tom Pevsner verstorben, der von FOR YOUR EYES ONLY bis LICENCE TO KILL als Associate Producer fungierte, und für GOLDENEYE als ausführender Produzent. Pevsner wurde 1926 als Sohn des bedeutenden Architekturhistorikers Sir Nikolaus Pevsner in Dresden geboren. Seine Karriere in der Filmwelt begann 1951 in den Ealing Studios und führte zu einer Zusammenarbeit mit Regisseuren wie John Huston, John Ford oder Billy Wilder. 1981 wurde Tom Pevsner Mit-Produzent der Bondfilme. Barbara Broccoli bezeichnete ihn als das Gehirn der Produktion: "He is a highly educated, creative, talented man who thinks everything out logically and then acts on it, pushing himself and the people around him to get things done."
In der Bondwelt verewigt wurde er in GOLDENEYE: Auf einem Computerdisplay gegen Ende des Films erscheint als eine der Banken, die Trevelyan ausrauben will, die 'Pevsner Commerzbank GmbH'. Eine kleine Insider-Anspielung auf Pevsners langjährige Erfahrung im Bereich Budget-Controling. (Zudem ist Schurke Max Zorin in A VIEW TO A KILL wie Pevsner in Dresden geboren.)
In der Bondwelt verewigt wurde er in GOLDENEYE: Auf einem Computerdisplay gegen Ende des Films erscheint als eine der Banken, die Trevelyan ausrauben will, die 'Pevsner Commerzbank GmbH'. Eine kleine Insider-Anspielung auf Pevsners langjährige Erfahrung im Bereich Budget-Controling. (Zudem ist Schurke Max Zorin in A VIEW TO A KILL wie Pevsner in Dresden geboren.)
Freitag, 15. August 2014
GoldenEye 007 unter 10 besten Videospielen aller Zeiten
![]() |
© EMPIRE Magazin |
Montag, 11. August 2014
Ian Fleming, der Vater
![]() |
© ianfleming.com |
Samstag, 9. August 2014
Bond in Motion
Nicht nur Fahrzeuge sind zu sehen, auch Requisiten. Wie hier die Ausweise von Mr. Beach und Mrs. Broadchest.
Der Ford Mustang Mach 1 von Tiffany Case, den Bond in DIAMONDS ARE FOREVER kurz in ein Zweirad umwandelte.
Der Aston Martin aus QUANTUM OF SOLACE, stilecht mit Einschußlöchern und Schrammen.
Blofelds 'Bath-o-Sub' aus DIAMONDS ARE FOREVER. Das Spectre-Logo ist eines der wenigen Hinweise auf Blofelds Organisation, die wie schon im Vorgängerfilm selten namentlich erwähnt wird.
Dieses im Vergleich recht unscheinbare gelbe Unterwasser-Gadget im Vordergrund ist eigentlich eine heimliche Sensation der Ausstellung, denn es stammt vom Konkurrenzfilm NEVER SAY NEVER AGAIN. Eon Productions, die die Ausstellung unterstützen, scheinen etwas großzügiger gegenüber dem Film von 1983 zu werden.

Mein Lieblings-Bondauto - der tauchfähige Lotus Esprit aus THE SPY WHO LOVED ME.
Toys for Boys - Nach der Ausstellung eine Runde flippern.
Ich war für die Ausstellung und das David-Arnold-Konzert nach acht Jahren mal wieder in London und war überrascht, wie sehr sich die Stadt verändert hat. Vor allem The Shard, das höchste Gebäude in West-Europa, dominiert die Skyline. Auch sonst gibt es zahlreiche neue moderne Gebäude. Leider drängen sie teilweise die außergewöhnliche 'Gherkin' von Norman Foster etwas in den Hintergrund. Auch das Planet Hollywood ist umgezogen. Jetzt zwar immer noch nahe des Picadilly, aber die Little Nellie, die in der oberen Etage hing, hab ich vermisst. Aber dafür kann man sie ja jetzt bei Bond in Motion sehen...
![]() |
A View (To A Kill) from The Shard |
![]() |
Die Tür zur Unterwelt aus DIE ANOTHER DAY |
Mittwoch, 6. August 2014
FLEMING ab 26. September auf DVD und Bluray

Technische Daten zur DVD/Bluray:
Originaltitel: Fleming
Sprachen: Deutsch, Englisch
Bildformat: 16:9 (1,78:1)
Tonformat: Dolby Digital 2.0 / dts-HD 2.0
Disc-Type: DVD 9 / BD-50
Ländercode: 2 PAL / A, B, C
Verpackung: Softbox in O-Card
Laufzeit: ca. 180 Minuten (4 x 45 Min.)
FSK: 12 (beantragt)
Montag, 4. August 2014
James Bond Club Deutschland geht offiziell an den Start

Bereits am 31. Oktober bis zum 2. November findet das erste Event Bond over Nederland 2014 statt: Die Besichtigung der Ausstellung Designing 007 in der Kunsthal Rotterdam mit anschließendem Treffen mit niederländischen Fans sowie Besichtigung der Drehorte von DIAMONDS ARE FOREVER in Amsterdam, mit Martijn Mulder, Autor von On the Tracks of 007, und Remmert van Braam, Herausgeber von Bond Lifestyle. Weitere Events sind in Planung.
Samstag, 2. August 2014
Autoren, Girls und Locations
![]() |
Isabel Edvardsson bei der Skyfall-Premiere 2012 (bondandbeyond.de) |
Neben Rom spielt offenbar Skandinavien eine Rolle. Im Mai wurden bereits einige skandinavische Schauspielerinnen zu Castings eingeladen, darunter die Schwedinnen Disa Östrand und Ida Engvoll sowie die Norwegerin Synnove Macody Lund. Dazu passen jüngste Meldungen, dass auch die schwedische Tänzerin und Schauspielerin Isabel Edvardsson in die engere Auswahl kommt.
Zudem ist gemäß The James Bond Dossier das norwegische Spitzbergen als Drehort in Erwägung gezogen worden. Die österreichischen Alpen, die Stunt-Koordinator Gary Powell laut einem Instagram-Beitrag kürzlich besichtigte, betreffen offenbar dieselbe Drehbuchsequenz. Scheinbar gibt es Schnee-Action mitsamt einem romantischen Stelldichein. Als weiteren potentiellen Drehort erwähnte Powell Marokko, wobei eine dieser Locations wahrscheinlich nur für die Vortitelsequenz gebraucht wird. Es bleibt also spannend.
Zudem ist gemäß The James Bond Dossier das norwegische Spitzbergen als Drehort in Erwägung gezogen worden. Die österreichischen Alpen, die Stunt-Koordinator Gary Powell laut einem Instagram-Beitrag kürzlich besichtigte, betreffen offenbar dieselbe Drehbuchsequenz. Scheinbar gibt es Schnee-Action mitsamt einem romantischen Stelldichein. Als weiteren potentiellen Drehort erwähnte Powell Marokko, wobei eine dieser Locations wahrscheinlich nur für die Vortitelsequenz gebraucht wird. Es bleibt also spannend.
Dienstag, 22. Juli 2014
Bond in der Ewigen Stadt?
Wie verschiedene Seiten heute berichteten, könnte ein möglicher Drehort für Bond 24 Rom sein (siehe beispielsweise bond24.net oder tjbd.co.uk). In der Via Quattro Fontane soll eine spektakuläre Autojagd gedreht werden.
Während Bond schon sehr oft in Italien war - allein in den Craigfilmen schon zweimal - ist Rom noch filmisches Neuland. Nur in der Kurzgeschichte Risico von Ian Fleming weilt Bond dort und trifft den Schmuggler Aristotle Kristatos in einem Restaurant nahe der Spanischen Treppe. Während die entsprechende Szene bereits im Film FOR YOUR EYES ONLY von 1981 in Cortina und Korfu realisiert wurde, wäre der Titel RISICO an sich eine mögliche Option für Bond 24.
Während Bond schon sehr oft in Italien war - allein in den Craigfilmen schon zweimal - ist Rom noch filmisches Neuland. Nur in der Kurzgeschichte Risico von Ian Fleming weilt Bond dort und trifft den Schmuggler Aristotle Kristatos in einem Restaurant nahe der Spanischen Treppe. Während die entsprechende Szene bereits im Film FOR YOUR EYES ONLY von 1981 in Cortina und Korfu realisiert wurde, wäre der Titel RISICO an sich eine mögliche Option für Bond 24.
Sonntag, 20. Juli 2014
Die wundersame Welt des Howard Hughes
![]() |
Howard Hughes, 1940 (Library of Congress) |
Mittwoch, 9. Juli 2014
David Arnold live in London

Das Eröffnungsstück war aus dem Abenteuerfilm LAST OF THE DOGMEN von 1995. Es folgte Musik aus THE STEPFORD WIVES und der epische Opening Title von GODZILLA. Hier ein youtube-Mitschnitt von Jack Chapple (die Klangqualität entspricht leider nur bedingt der sehr guten Akustik in der Halle):
Donnerstag, 19. Juni 2014
John Logan - Eine Retrospektive (Teil 2 und Fazit)

Donnerstag, 12. Juni 2014
Diesmal ist es persönlich - und ab jetzt für immer!
Der erste post-klassische Bondfilm LICENCE TO KILL wird ein Viertel-Jahrhundert
Wenige Bondfilme sind bei Fans und Kritikern so umstritten wie Timothy Daltons Zweiter. War Daltons Debüt THE LIVING DAYLIGHTS noch ein in jeder Beziehung klassisches 007-Abenteuer - inklusive Verfolgungsjagd im aufgerüsteten Aston Martin - betrat Daltons zweiter Bondfilm in vielen Aspekten Neuland. LICENCE TO KILL sollte der Reihe frisches Blut injizieren, doch für viele war es etwas zuviel Blut.
![]() |
Ausschnitt aus dem US One Sheet Studio (MGM/Danjaq 1989) |
Mittwoch, 28. Mai 2014
Neuer Young-Bond-Titel enthüllt
Am heutigen 106. Geburtstag von Ian Fleming wurde auf dem Hay Festival Titel und Cover des neuen Young-Bond-Romans offiziell bekanntgegeben: Shoot To Kill. Außerdem übergab Charlie Higson, der Autor der bisherigen Bücher, die Autorenschaft an Steve Cole. Cole schrieb unter anderen für die Serie Doctor Who und hatte seinen größten Erfolg mit der Kinderbuchreihe Astrosaurs. In Shoot To Kill besucht Bond erstmals Hollywood. Der Roman erscheint in Großbritannien am 6. November.
Hier ein Präsentationsvideo:
Hier ein Präsentationsvideo:
Montag, 21. April 2014
In eigener Sache
Wer schon immer mal wissen wollte, was ich außer Blogbeiträgen so schreibe, dem möchte ich an dieser Stelle eine Kurzgeschichtensammlung empfehlen, zu der ich eine Geschichte beigetragen habe: Laufen? Laufen! Neue Erzählungen und Gedichte über den Laufsport. (Hier ein Link zum Shop des Herausgebers) Mein Beitrag darin heißt Verlieren ist menschlich und nähert sich dem Thema auf eine futuristische Weise. Amazon-Rezensionen sind immer gern gesehen. :)
Eine eigene Sammlung mit Kurzgeschichten plane ich für den weiteren Verlauf dieses Jahres.
Eine eigene Sammlung mit Kurzgeschichten plane ich für den weiteren Verlauf dieses Jahres.
Dienstag, 15. April 2014
Trauriges Jubiläum eines Bond-Drehortes

Dienstag, 8. April 2014
DVD-Tipp: FLEMING

Donnerstag, 3. April 2014
Neu-Übersetzungen der Amis- und Gardner-Bondromane!
![]() |
© Cross-Cult |
Dienstag, 1. April 2014
John Logan - Eine Retrospektive (Teil 1)

Sonntag, 23. März 2014
Deutsche Stimme von Roger Moore verstorben
Eine sehr traurige Nachricht für deutschsprachige Bondfans: Wie auf der Seite der Deutschen Synchronkartei zu lesen ist, verstarb der Synchronsprecher von Bonddarsteller Roger Moore, Dr. Niels Clausnitzer bereits am 14. März. Clausnitzer verstand es, Moores Sinn für Ironie gekonnt ins Deutsche zu übertragen, genauso wie ernsthaftere und härtere Seiten des Schauspielers in Filmen wie THE WILD GEESE (Die Wildgänse kommen) oder THE NAKED FACE (Das nackte Gesicht). In letzteren verkörperte er akustisch einen Psychologen - im wahren Leben war Clausnitzer lange Jahre als Arzt für Psychotherapie tätig. Bekanntheit erlangte er auch durch seine Synchronisation von Max Wright in der TV-Serie Alf.
Mittwoch, 19. März 2014
Aston Martin kehrt zurück
Anlässlich des Umzugs der Ausstellung Bond in Motion vom Beaulieu Motor Museum ins Londoner Filmmuseum äußerten sich die Produzenten Michael G. Wilson und Barbara Broccoli auch dazu, welches Auto in Bond 24 zu sehen sein wird. Nachdem der Aston, den Bond in CASINO ROYALE gewann, bei einem spektakulären Überschlag zerlegt wurde, und der aus SKYFALL in die Luft ging, erhält Bond im neuen Abenteuer einen neuen Aston Martin. (siehe ITN, auch commanderBond.net)
Bond in Motion in London öffnet offiziell am Freitag, den 21. März 2014.
Bond in Motion in London öffnet offiziell am Freitag, den 21. März 2014.
Neuer Link - James Bond Radio
Die Linkliste auf der rechten Seite ist um einen Beitrag reicher: James Bond Radio, ein wöchentlich aktualisierter Podcast.
Donnerstag, 6. März 2014
"You Ain't Seen Nothing Yet"
In einem Interview mit der Filmzeitschrift Empire teilte Drehbuchautor John Logan mit, dass der erste Entwurf (First Draft) des Drehbuches zu Bond 24 kurz vor der Fertigstellung sei. Dabei arbeite er eng mit Regisseur Sam Mendes und Daniel Craig zusammen. Bis auf die Aussage, dass das neue Bondabenteuer, dessen Dreharbeiten im Oktober beginnen sollen, an die Handlungsmotive von SKYFALL anknüpfen soll, erfährt man nicht viel neues. Zu einer Rückkehr von Quantum oder gar Blofeld äußert er sich verständlicherweise nicht. Hier ein paar Inspirationen für Logan.
Freitag, 28. Februar 2014
Start der Dreharbeiten für Bond 24 im Oktober
Der sich bereits im Dezember abzeichnende Start der Dreharbeiten im Oktober dieses Jahres wurde durch ein weiteres Interview von M-Darsteller Ralph Fiennes noch einmal bekräftigt: slashfilm.
Donnerstag, 27. Februar 2014
Apokalypse light
Pompeii
USA 2014
Regie: Paul Anderson
Darsteller: Kit Harington, Emily Browning, Kiefer Sutherland
POMPEII war einer der Filme, auf die ich mich seit dem ersten Teaser freute, denn ich mag große Katastrophen- und Sandalen-Epen, wie BEN HUR, TITANIC oder GLADIATOR. Eine große Erneuerung oder gar ein Meilenstein der entsprechenden Genres war nicht zu erwarten, aber zumindest doch gute, altmodische Unterhaltung mit soliden Effekten. Der Film des Briten Paul W.S. Anderson (unter anderem RESIDENT EVIL) hat alle Zutaten, die so ein Katastrophenspektakel braucht. Aber zündet die Mischung auch außerhalb des Vulkans?
Als einziger Überlebender seines Dorfes kommt Milo (Kit Harington) als Sklave über Londinium nach Pompeji, wo er als Gladiator gegen den hünenhaften und unbesiegten Atticus (Adewale Akinnuoye-Agbaje, LOST-Fans als beeinduckender Mr. Eko bekannt) antreten soll. Der hofft auf einen letzten siegreichen Kampf, nach dem ihm die Freiheit winken soll. Natürlich verguckt sich der Sklave Milo in eine schöne Frau, die mehrere Klassen über ihm steht und eigentlich unerreichbar ist. Und dann sind da natürlich auch noch der ungeliebte Dritte (Kiefer '24' Sutherland) und die Naturgewalt, die ihren unheilschwangeren Lauf nimmt.
Bei Katastrophenfilmen gibt es eine Pflicht und eine Kür. Die "Pflicht" ist die gekonnte Einführung aller Charaktere und ihrer todgeweihten Welt, damit man beim Hereinbrechen des Unheils mit ihnen mitfiebern kann, beziehungsweise den Bösen ihr verdientes Ende wünscht. Und hier liegt die Schwäche des Films. Zum einen in Form des Hauptdarstellers Kit Harington, der es einfach nicht schafft, die Zuschauer auf seine Seite zu ziehen und Klischees durch Charisma auszugleichen. Seine Partnerin Emily Browning ist da schon glaubwürdiger. Kiefer Sutherland erfüllt sein Pflichtprogramm insofern, dass er als Gegenspieler alle Antipathien auf sich zieht.
Ein weiteres Problem ist, dass sich der Film viel zu wenig Zeit nimmt, um die Liebe zwischen Milo und Cassia glaubwürdig auszugestalten. Filme wie DOCTOR ZHIVAGO oder TITANIC sind nicht umsonst so lang. Man kauft den beiden ab, dass sie einander sympathisch finden und sich bei mehr Gelegenheiten auch ineinander verliebt hätten, aber die Liebe wirkt nicht gerade als Gegenpol zu der destruktiven Naturgewalt des Vulkans.
Deshalb nimmt man die Kür, die eigentliche Katastrophe, schließlich erstaunlich neutral wahr. Vom Leid der Opfer kommt wenig rüber. Aber zumimdest wirkt sie tricktechnisch oppulent und überzeugend. Auch die Gladiatorenkämpfe sind solide inszeniert und in 3D ganz ansehnlich. Das Drehbuch bietet ebenfalls einige gute Einfälle, aus denen man mit etwas mehr Filmzeit, einer ambitionierteren Regie und einem anderem Hauptdarsteller wesentlich mehr hätte herausholen können.
USA 2014
Regie: Paul Anderson
Darsteller: Kit Harington, Emily Browning, Kiefer Sutherland
POMPEII war einer der Filme, auf die ich mich seit dem ersten Teaser freute, denn ich mag große Katastrophen- und Sandalen-Epen, wie BEN HUR, TITANIC oder GLADIATOR. Eine große Erneuerung oder gar ein Meilenstein der entsprechenden Genres war nicht zu erwarten, aber zumindest doch gute, altmodische Unterhaltung mit soliden Effekten. Der Film des Briten Paul W.S. Anderson (unter anderem RESIDENT EVIL) hat alle Zutaten, die so ein Katastrophenspektakel braucht. Aber zündet die Mischung auch außerhalb des Vulkans?
Als einziger Überlebender seines Dorfes kommt Milo (Kit Harington) als Sklave über Londinium nach Pompeji, wo er als Gladiator gegen den hünenhaften und unbesiegten Atticus (Adewale Akinnuoye-Agbaje, LOST-Fans als beeinduckender Mr. Eko bekannt) antreten soll. Der hofft auf einen letzten siegreichen Kampf, nach dem ihm die Freiheit winken soll. Natürlich verguckt sich der Sklave Milo in eine schöne Frau, die mehrere Klassen über ihm steht und eigentlich unerreichbar ist. Und dann sind da natürlich auch noch der ungeliebte Dritte (Kiefer '24' Sutherland) und die Naturgewalt, die ihren unheilschwangeren Lauf nimmt.
Bei Katastrophenfilmen gibt es eine Pflicht und eine Kür. Die "Pflicht" ist die gekonnte Einführung aller Charaktere und ihrer todgeweihten Welt, damit man beim Hereinbrechen des Unheils mit ihnen mitfiebern kann, beziehungsweise den Bösen ihr verdientes Ende wünscht. Und hier liegt die Schwäche des Films. Zum einen in Form des Hauptdarstellers Kit Harington, der es einfach nicht schafft, die Zuschauer auf seine Seite zu ziehen und Klischees durch Charisma auszugleichen. Seine Partnerin Emily Browning ist da schon glaubwürdiger. Kiefer Sutherland erfüllt sein Pflichtprogramm insofern, dass er als Gegenspieler alle Antipathien auf sich zieht.
Ein weiteres Problem ist, dass sich der Film viel zu wenig Zeit nimmt, um die Liebe zwischen Milo und Cassia glaubwürdig auszugestalten. Filme wie DOCTOR ZHIVAGO oder TITANIC sind nicht umsonst so lang. Man kauft den beiden ab, dass sie einander sympathisch finden und sich bei mehr Gelegenheiten auch ineinander verliebt hätten, aber die Liebe wirkt nicht gerade als Gegenpol zu der destruktiven Naturgewalt des Vulkans.
Deshalb nimmt man die Kür, die eigentliche Katastrophe, schließlich erstaunlich neutral wahr. Vom Leid der Opfer kommt wenig rüber. Aber zumimdest wirkt sie tricktechnisch oppulent und überzeugend. Auch die Gladiatorenkämpfe sind solide inszeniert und in 3D ganz ansehnlich. Das Drehbuch bietet ebenfalls einige gute Einfälle, aus denen man mit etwas mehr Filmzeit, einer ambitionierteren Regie und einem anderem Hauptdarsteller wesentlich mehr hätte herausholen können.
Dienstag, 25. Februar 2014
Unser Mann in Pullach
Von James Bond gibt es eine interessante Querverbindung zu Karl May: Im Roman Man lebt nur zweimal benutzt Blofeld den Namen Shatterhand zur Tarnung. Ian Fleming wurde dazu durch ein deutsches Lokal names Old Shatterhand inspiriert, benannt nach dem Helden aus der Feder Karl Mays. Aber die Verbindung funktioniert auch in die andere Richtung: Der Darsteller des Old Shatterhand in den entsprechenden Verfilmungen, Lex Barker, verkörperte in einer der zahlreichen Eurospy-Produktionen 1967 eine Art deutschen James Bond. Der Film mit dem Titel MISTER DYNAMIT - MORGEN KÜSST EUCH DER TOD sollte in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesnachrichtendienst entstehen und das Image dieses nicht gerade schillernden Geheimdienstes aufbessern, wie jetzt eine Studie zur Geschichte des BND schildert.
Die Figur des Mister Dynamit genannten BND-Agenten Bob Urban wurde von Karl-Heinz Günther erdacht. Ein Agent des eher bieder wirkenden Bundesnachrichtendienstes ist selbst unter der Schwemme der Bondkopien ein Unikat. Der Autor sah es so: "Der Hauptmarkt für solche Bücher ist Europa. Nimm einen BND-Agenten, sagte ich mir. (. . .) Über die armen Kerle in Pullach schreibt kein Schwein." (Quelle: Sueddeutsche) Günther war bereits erfolgreich mit einer Romanreihe um "Kommissar X" im Geschäft, der als Konkurrenz zu Jerry Cotton gedacht war und ebenfalls im Zuge der Eurospy-Welle mehrmals für die Leinwand adaptiert wurde.
Das Drehbuch für MISTER DYNAMIT folgt dem Schema des Bondfilms THUNDERBALL. Eine Nuklearwaffe wird entwendet und der Westen erpresst. Robert 'Bob' Urban, der beste Mann des BND, wird mit der Ermittlung beauftragt. Gedreht wurde in München und Spanien. Eddi Arent verkörperte als Pendant zu Q den Waffenmeister des BND.
Die Studie von Bodo Hechelhammer zeigt, dass BND-Chef Reinhard Gehlen sich von dem Filmprojekt ähnliche Synergie-Effekte erhoffte wie die, die dem britischen MI6 noch heute trotz TEMPORA und Co nicht viel anhaben können. So einfach war es in Deutschland nicht. Obwohl viele der Eurospy-Filme zu internationalen Erfolgen wurden, klappte es im Fall von MISTER DYNAMIT leider nicht.
Laut der Studie gab Produzent Theo Maria Werner an, dass die CIA seinem Film bereits Hilfe zugewiesen habe. Die Geheimdienste gegeneinander auszuspielen war dann doch eher das Spezialgebiet der Bondschurken. Der BND fragte beim CIA nach und erfuhr, dass es gar keine Hilfe gab. Damit platzte auch die Zusammenarbeit. Die zugesagten Drehgenehmigungen unter anderem für den Eingangsbereich des Nachrichtendienstes wurden zurückgezogen.
Ob der Flop des Filmes an der gescheiterten Zusammenarbeit mit dem BND lag, ist spekulativ. Zumindest blieb der Image-Gewinn für die Pullacher aus. Nichtsdestotrotz ein interessantes Kapitel aus der Zeit der Bonditis und der heißen Phase des Kalten Krieges.
Eine DVD des Films ist in Vorbereitung.
Die Figur des Mister Dynamit genannten BND-Agenten Bob Urban wurde von Karl-Heinz Günther erdacht. Ein Agent des eher bieder wirkenden Bundesnachrichtendienstes ist selbst unter der Schwemme der Bondkopien ein Unikat. Der Autor sah es so: "Der Hauptmarkt für solche Bücher ist Europa. Nimm einen BND-Agenten, sagte ich mir. (. . .) Über die armen Kerle in Pullach schreibt kein Schwein." (Quelle: Sueddeutsche) Günther war bereits erfolgreich mit einer Romanreihe um "Kommissar X" im Geschäft, der als Konkurrenz zu Jerry Cotton gedacht war und ebenfalls im Zuge der Eurospy-Welle mehrmals für die Leinwand adaptiert wurde.
Das Drehbuch für MISTER DYNAMIT folgt dem Schema des Bondfilms THUNDERBALL. Eine Nuklearwaffe wird entwendet und der Westen erpresst. Robert 'Bob' Urban, der beste Mann des BND, wird mit der Ermittlung beauftragt. Gedreht wurde in München und Spanien. Eddi Arent verkörperte als Pendant zu Q den Waffenmeister des BND.
Die Studie von Bodo Hechelhammer zeigt, dass BND-Chef Reinhard Gehlen sich von dem Filmprojekt ähnliche Synergie-Effekte erhoffte wie die, die dem britischen MI6 noch heute trotz TEMPORA und Co nicht viel anhaben können. So einfach war es in Deutschland nicht. Obwohl viele der Eurospy-Filme zu internationalen Erfolgen wurden, klappte es im Fall von MISTER DYNAMIT leider nicht.
Laut der Studie gab Produzent Theo Maria Werner an, dass die CIA seinem Film bereits Hilfe zugewiesen habe. Die Geheimdienste gegeneinander auszuspielen war dann doch eher das Spezialgebiet der Bondschurken. Der BND fragte beim CIA nach und erfuhr, dass es gar keine Hilfe gab. Damit platzte auch die Zusammenarbeit. Die zugesagten Drehgenehmigungen unter anderem für den Eingangsbereich des Nachrichtendienstes wurden zurückgezogen.
Ob der Flop des Filmes an der gescheiterten Zusammenarbeit mit dem BND lag, ist spekulativ. Zumindest blieb der Image-Gewinn für die Pullacher aus. Nichtsdestotrotz ein interessantes Kapitel aus der Zeit der Bonditis und der heißen Phase des Kalten Krieges.
Eine DVD des Films ist in Vorbereitung.
Samstag, 22. Februar 2014
Clooneys Eleven
The Monuments Men
USA, Deutschland 2014
Regie: George Clooney
Darsteller: Matt Damon, George Clooney, Bill Murray
Krieg und Kunst liegen eigentlich an entgegengesetzten Enden des Spektrums der menschlichen Existenz. Krieg bringt regelmäßig die schlechteste und destruktivste Seite des Menschen hervor, Kunst dagegen die schöpferischste und reflektive. In diesem Spannungsfeld bewegt sich die fünfte Spielfilm-Regiearbeit von George Clooney, THE MONUMENTS MEN. Die Rettung speziell von Kunstgegenständen im zweiten Weltkrieg - beschrieben von Robert Edsel im gleichnamigen Buch - ist ein Aspekt des Krieges, der bisher in Filmen noch nicht thematisiert wurde.
Dabei erinnert die Geschichte an sich etwas an SAVING PRIVATE RYAN von Steven Spielberg, in dem eine Gruppe von Männern nach dem D-Day den dritten Sohn einer Mutter aus dem Kriegseinsatz zurückholen soll und auf ähnlich viel Unverständnis unter den regulären Soldaten stößt wie die "Monuments Men". Interessanterweise ist auch hier Matt Damon, der Darsteller des titelgebenden Soldat Ryan mit von der Partie. Im Gegensatz zum Spielberg-Film schlägt MONUMENTS MEN aber eher leisere Töne an. Man sieht hier weder drastische Kampfhandlungen noch bestialische Klischee-Nazis.
In Wirklichkeit waren es mehrere hundert Mitarbeiter der 'Monuments, Fine Arts, and Archives Section' , die in den befreiten Gebieten nach Kunstschätzen fahndeten und sie größtenteils den Besitzern wieder zurückgaben. Im Drehbuch ist es eine überschaubare Handvoll. Die Gruppe, die Regissseur Clooney hier um sich geschart hat, wirkt teilweise etwas zu sehr auf liebenswerte Kunst-Käuze getrimmt. Aber die Darstellerriege ist durchweg sehenswert. Auch aus der Vielzahl der Kunstwerke lädt die Story sozusagen pars pro toto eines mit besonderen menschlichen Wert auf. Dadurch geht es aber letzten Endes doch wieder mehr um Sinn und Wert eines Menschenlebens im Krieg, und weniger um den ideellen und abstrakten Wert von Kunstwerken - auch wenn sich die Dialoge ständig darum drehen.
Gedreht wurde fast komplett in Deutschland, wie etwa in den Wäldern am Wannsee, am und im Halberstädter Dom sowie in Babelsberg, wo das Schloss Neuschwanstein teilweise nachgebaut wurde. Schließlich führt die Handlung auch in die unterirdischen Salzwelten von Altaussee. (In denen der in Altaussee lebende Klaus Maria Brandauer übrigens vor einigen Jahren ein Theaterstück inszeniert hat. Selbst in der tiefsten Höhle findet sich ein Bondbezug... :) Mit Michael Brandner, Holger Handtke, Udo Kroschwald als Göring sowie Justus von Dohnányi (THE WORLD IS NOT ENOUGH) wirken auch einige deutsche Schauspieler mit.
Mit dem großen Thema Kunst versus Barbarei stellt sich natürlich auch die Frage, ob der Film selbst als Kunst funktioniert oder sogar als Kunstwerk gelten darf. Einige Szenen sind sehr schön und unaufdringlich komponiert. (Was mir persönlich gefallen hat wurde allerdings von anderen Kinozuschauern als Längen wahrgenommen.) Clooney hat die Mission der historischen Monuments Men natürlich etwas überhöht, was auch einigen Kritikern unangenehm aufgestoßen ist. Sicher war die Realität wie so oft um einiges banaler und profaner, aber dafür ist es eben auch Kino und nicht ZDF History. Bei den Themen Weltkrieg und Nationalsozialismus ist es scheinbar eh fast unmöglich, alles richtig zu machen. Im Gesamteindruck ist MONUMENTS MEN vielleicht nicht das große Oscar-Kino, das er gern wäre, aber dennoch ein sehenswerter und berührender Film über ein interessantes Kapitel des 2. Weltkriegs.
USA, Deutschland 2014
Regie: George Clooney
Darsteller: Matt Damon, George Clooney, Bill Murray
Krieg und Kunst liegen eigentlich an entgegengesetzten Enden des Spektrums der menschlichen Existenz. Krieg bringt regelmäßig die schlechteste und destruktivste Seite des Menschen hervor, Kunst dagegen die schöpferischste und reflektive. In diesem Spannungsfeld bewegt sich die fünfte Spielfilm-Regiearbeit von George Clooney, THE MONUMENTS MEN. Die Rettung speziell von Kunstgegenständen im zweiten Weltkrieg - beschrieben von Robert Edsel im gleichnamigen Buch - ist ein Aspekt des Krieges, der bisher in Filmen noch nicht thematisiert wurde.
Dabei erinnert die Geschichte an sich etwas an SAVING PRIVATE RYAN von Steven Spielberg, in dem eine Gruppe von Männern nach dem D-Day den dritten Sohn einer Mutter aus dem Kriegseinsatz zurückholen soll und auf ähnlich viel Unverständnis unter den regulären Soldaten stößt wie die "Monuments Men". Interessanterweise ist auch hier Matt Damon, der Darsteller des titelgebenden Soldat Ryan mit von der Partie. Im Gegensatz zum Spielberg-Film schlägt MONUMENTS MEN aber eher leisere Töne an. Man sieht hier weder drastische Kampfhandlungen noch bestialische Klischee-Nazis.
In Wirklichkeit waren es mehrere hundert Mitarbeiter der 'Monuments, Fine Arts, and Archives Section' , die in den befreiten Gebieten nach Kunstschätzen fahndeten und sie größtenteils den Besitzern wieder zurückgaben. Im Drehbuch ist es eine überschaubare Handvoll. Die Gruppe, die Regissseur Clooney hier um sich geschart hat, wirkt teilweise etwas zu sehr auf liebenswerte Kunst-Käuze getrimmt. Aber die Darstellerriege ist durchweg sehenswert. Auch aus der Vielzahl der Kunstwerke lädt die Story sozusagen pars pro toto eines mit besonderen menschlichen Wert auf. Dadurch geht es aber letzten Endes doch wieder mehr um Sinn und Wert eines Menschenlebens im Krieg, und weniger um den ideellen und abstrakten Wert von Kunstwerken - auch wenn sich die Dialoge ständig darum drehen.
Gedreht wurde fast komplett in Deutschland, wie etwa in den Wäldern am Wannsee, am und im Halberstädter Dom sowie in Babelsberg, wo das Schloss Neuschwanstein teilweise nachgebaut wurde. Schließlich führt die Handlung auch in die unterirdischen Salzwelten von Altaussee. (In denen der in Altaussee lebende Klaus Maria Brandauer übrigens vor einigen Jahren ein Theaterstück inszeniert hat. Selbst in der tiefsten Höhle findet sich ein Bondbezug... :) Mit Michael Brandner, Holger Handtke, Udo Kroschwald als Göring sowie Justus von Dohnányi (THE WORLD IS NOT ENOUGH) wirken auch einige deutsche Schauspieler mit.
Mit dem großen Thema Kunst versus Barbarei stellt sich natürlich auch die Frage, ob der Film selbst als Kunst funktioniert oder sogar als Kunstwerk gelten darf. Einige Szenen sind sehr schön und unaufdringlich komponiert. (Was mir persönlich gefallen hat wurde allerdings von anderen Kinozuschauern als Längen wahrgenommen.) Clooney hat die Mission der historischen Monuments Men natürlich etwas überhöht, was auch einigen Kritikern unangenehm aufgestoßen ist. Sicher war die Realität wie so oft um einiges banaler und profaner, aber dafür ist es eben auch Kino und nicht ZDF History. Bei den Themen Weltkrieg und Nationalsozialismus ist es scheinbar eh fast unmöglich, alles richtig zu machen. Im Gesamteindruck ist MONUMENTS MEN vielleicht nicht das große Oscar-Kino, das er gern wäre, aber dennoch ein sehenswerter und berührender Film über ein interessantes Kapitel des 2. Weltkriegs.
Freitag, 14. Februar 2014
James Bond und der Zweite Kalte Krieg
Die Darstellung der Sowjetunion in den James Bond Filmen von 1977 - 1987
Das vorliegende Buch entstand als Bachelorarbeit im Zuge des Seminars Der zweite Kalte Krieg. Die Vereinigten Staaten und die UdSSR 1975-1988 an der Universität Tübingen 2011. Der Fokus liegt auf fünf Filmen: THE SPY WHO LOVED ME, FOR YOUR EYES ONLY, OCTOPUSSY, A VIEW TO A KILL und THE LIVING DAYLIGHTS.
Als "Zweiter Kalter Krieg" wird die letzte Phase des Kalten Krieges nach einer Phase der Entspannung in den Siebziger Jahren bezeichnet. Die Zeit der Détente, die in THE SPY WHO LOVED ME noch explizit angesprochen wird, war bereits 1979 zuende, mit dem Einmarsch der UdSSR in Afghanistan sowie dem NATO-Doppelbeschluss. Der westliche Boykott der Olympischen Spiele in Moskau, die Unterstützung der Mujaheddin und Reagans SDI-Programm taten ein übriges.
Dieser neue Rüstungswettlauf mit dem "Reich des Bösen" wurde natürlich auch indirekt in den Bondfilmen dieser Zeit thematisiert, wie das Buch sehr gut aufzeigt und analysiert. Im Fall von THE LIVING DAYLIGHTS auch ungewohnt direkt.
Bei der Betrachtung der Filme wird jeweils ein Aspekt näher beleuchtet: Die Politik der Détente in THE SPY WHO LOVED ME, die Konflikte in der Dritten Welt in FOR YOUR EYES ONLY, die verstärkte Konfrontation im Jahr 1983 in OCTOPUSSY, die Ökonomie des Kalten Krieges in A VIEW TO A KILL sowie die Situation in den Warschauer-Pakt-Staaten in THE LIVING DAYLIGHTS. Die Situation nach dem Ende des Kalten Krieges in GOLDENEYE und späteren Filmen wird ebenfalls kurz angesprochen.
So erhält man einen informativen Einblick in die späte Geschichte des Kalten Krieges und die vorsichtige Einbindung desselben in die Bondfilme. Dadurch ist das Buch sehr interessant und liest sich kurzweilig. Einziger Kritikpunkt sind einige Flüchtigkeitsfehler.
James Bond und der Zweite Kalte Krieg
Taschenbuch, 36 Seiten
Grin Verlag 2013
Das vorliegende Buch entstand als Bachelorarbeit im Zuge des Seminars Der zweite Kalte Krieg. Die Vereinigten Staaten und die UdSSR 1975-1988 an der Universität Tübingen 2011. Der Fokus liegt auf fünf Filmen: THE SPY WHO LOVED ME, FOR YOUR EYES ONLY, OCTOPUSSY, A VIEW TO A KILL und THE LIVING DAYLIGHTS.
Als "Zweiter Kalter Krieg" wird die letzte Phase des Kalten Krieges nach einer Phase der Entspannung in den Siebziger Jahren bezeichnet. Die Zeit der Détente, die in THE SPY WHO LOVED ME noch explizit angesprochen wird, war bereits 1979 zuende, mit dem Einmarsch der UdSSR in Afghanistan sowie dem NATO-Doppelbeschluss. Der westliche Boykott der Olympischen Spiele in Moskau, die Unterstützung der Mujaheddin und Reagans SDI-Programm taten ein übriges.
Dieser neue Rüstungswettlauf mit dem "Reich des Bösen" wurde natürlich auch indirekt in den Bondfilmen dieser Zeit thematisiert, wie das Buch sehr gut aufzeigt und analysiert. Im Fall von THE LIVING DAYLIGHTS auch ungewohnt direkt.
Bei der Betrachtung der Filme wird jeweils ein Aspekt näher beleuchtet: Die Politik der Détente in THE SPY WHO LOVED ME, die Konflikte in der Dritten Welt in FOR YOUR EYES ONLY, die verstärkte Konfrontation im Jahr 1983 in OCTOPUSSY, die Ökonomie des Kalten Krieges in A VIEW TO A KILL sowie die Situation in den Warschauer-Pakt-Staaten in THE LIVING DAYLIGHTS. Die Situation nach dem Ende des Kalten Krieges in GOLDENEYE und späteren Filmen wird ebenfalls kurz angesprochen.
So erhält man einen informativen Einblick in die späte Geschichte des Kalten Krieges und die vorsichtige Einbindung desselben in die Bondfilme. Dadurch ist das Buch sehr interessant und liest sich kurzweilig. Einziger Kritikpunkt sind einige Flüchtigkeitsfehler.
James Bond und der Zweite Kalte Krieg
Taschenbuch, 36 Seiten
Grin Verlag 2013
Mittwoch, 5. Februar 2014
Bondausstellung in Oberhausen
Am 21. Februar eröffnet im Oberhausener TOP SECRET eine Ausstellung rund um das Thema James Bond. Ehrengast der Eröffnung ist Dietmar Wunder, der deutsche Sprecher von Daniel Craig. Zu sehen sind zahlreiche Sammlerstücke wie beispielsweise der originale goldene Colt aus THE MAN WITH THE GOLDEN GUN. Mehr dazu hier, sowie hier ein älterer Bericht über die Ausstellung.
Abonnieren
Posts (Atom)