Dienstag, 27. Februar 2018

Lewis Gilbert verstorben

Er war der Meister der überlebensgroßen Bond-Epen: Der britische Regisseur Lewis Gilbert verstarb kurz vor seinem 98. Geburtstag in Monaco. Seine Karriere begann mit Dokumentarfilmen für die Royal Air Force im 2. Weltkrieg. Der Krieg als Thema zieht sich auch durch einige seiner Spielfilme, wie SINK THE BISMARCK! (1969). Nach dem erfolgreichen und oscar-nominierten Film ALFIE (Der Verführer läßt schön grüßen, 1966) mit Michael Caine engagierte ihn Albert R. Broccoli für die Regie des fünften Bondfilms YOU ONLY LIVE TWICE. Der Film wurde durch die gigantischen Vulkan-Interieurs von Ken Adam und die surreale Geschichte von Roald Dahl zum Inbegriff des phantastischen Bondfilms.

Zehn Jahre später inszenierte Lewis Gilbert mit THE SPY WHO LOVED ME einen weiteren Bondfilm, der einem ähnlichen Handlungsmuster folgt, aber gleichzeitig etwas glaubwürdiger angelegt ist. SPY bedeutete nicht nur den endgültigen Durchbruch von Roger Moore in der Bondrolle, sondern auch einen Meilenstein im Weiterbestehen des Franchises. Mit MOONRAKER folgte man zwei Jahre später ein drittes Mal einer Geschichte um entführtes High-Tech-Equipment durch einen größenwahnsinnigen Superschurken, wobei die Elemente hier größtenteils sich selbst parodieren. MOONRAKER war lange Zeit der erfolgreichste Film der Reihe.

Die drei Bondfilme von Lewis Gilbert sind eine Klasse für sich und ragen selbst innerhalb des eh schon durch spektakuläre Attraktionen geprägten Bondfranchises noch einmal heraus. Sie fesselten Millionen Zuschauer sowohl vor der Leinwand als auch vor dem Bildschirm, und mehr als andere Beiträge der Reihe auch ein jüngeres Publikum. Sie prägten ganze Generationen von Fans und schufen überdurchschnittlich viele der weltbekannten ikonischen Bilder der Bondwelt.

Auch mein erster Bondfilm war Man lebt nur zweimal im Fernsehen (siehe hier), und Der Spion, der mich liebte und Moonraker gehören zu meinen frühen und prägenden Bonderlebnissen. Danke dafür, Lewis Gilbert!

Montag, 26. Februar 2018

Event zu 35 Jahre OCTOPUSSY in Berlin

Octopussy-Event in Berlin vom James Bond Club Deutschland 2018
Der James Bond Club Deutschland präsentiert zum 35. Jubiläum von OCTOPUSSY ein besonderes Event am 14. Juli in Berlin, einem der Drehorte des 13. James-Bond-Abenteuers. Stargast ist Titelheldin Octopussy in Person der schwedischen Schauspielerin Maud Adams. Hier wird es ein 'Meet & Greet' mit Autogrammstunde und Fotomöglichkeiten geben.

Weitere Highlights des Events sind eine geführte Bustour zu allen Film-Locations, ein Besuch des Spionagemuseums Berlin und eine Kinovorführung des Jubiläumsfilms OCTOPUSSY.

Anmeldung und weitere Informationen gibt es unter: Events@James-Bond-Club.de. Anmeldeschluß ist der 30. Juni 2018.

Donnerstag, 22. Februar 2018

Macht Boyle doch Bond?

Boyle auf der Berlinale 2017
Einen Bondfilm hat er bereits gedreht: Der britische Regisseur Danny Boyle (TRAINSPOTTING, SLUMDOG MILLIONAIRE), anlässlich der Olympischen Sommerspiele 2012. Daniel Craig holte in diesem kurzen Spot die Queen persönlich ab und sprang mit ihr über der Eröffnungsfeier aus einem Hubschrauber. Dadurch war Danny Boyle dann auch als Regie-Kandidat für SKYFALL und SPECTRE im Gespräch, aber in Interviews äußerte er damals kein Interesse an einem Bondfilm.

Laut dem Fachblatt VARIETY scheint Boyle nun aber wieder für Bond 25 im Gespräch zu sein. Und gemäß DEADLINE wandte sich Boyle mit einer eigenen Idee für den wohl finalen Craig-Bond an die Produzenten, welche TRAINSPOTTING-Autor John Hodge nun zu einem Drehbuch ausarbeitet. EON scheint diese Idee so vielversprechend zu finden, dass man Hodge Zeit einräumt. Bisher hatte man bereits selbst ein Drehbuch den beiden Stammautoren Purvis und Wade in Auftrag gegeben. Falls man sich für Boyle und seine Story entscheidet, wäre das Purvis-Wade-Script wohl hinfällig, beziehungsweise vielleicht eine Option für einen späteren Film. Einen ähnlichen Vorgang gab es kürzlich bei STAR TREK, wo Quentin Tarantino mit einer eigenen Idee an Paramount herantrat und damit offenbar auf Interesse stieß. (Siehe auch hier.)

EON hätte damit die Auswahl zwischen zwei verschiedenen Drehbüchern, wobei Boyle als Regisseur sicher nur für seine Idee zur Verfügung stehen würde. Der Nachteil der Boyle-Version könnte dabei eine Verzögerung der Produktion sein.
Musikalisch wäre die Wahl für Boyle interessant, da er anders als Sam Mendes keinen Hauskomponisten mitbringt. Er arbeitet häufig mit der britischen Band Underworld zusammen, die sicher ein Kandidat für den Titelsong wären. Ansonsten arbeitete er mit John Murphy, A.R. Rahman, Daniel Pemberton und auch David Arnold (für A Life Less Ordinary). Neben einer Rückkehr von Arnold wäre für mich vor allem Pemberton interessant, der mit CODENAME U.N.C.L.E. bereits auf den Spuren des jungen John Barry wandelte.