Mittwoch, 28. September 2022

Neues aus der Büchse der Pandora

Die James-Bond-Filme feiern in diesem Jahr ihr sechzigjähriges Jubiläum. Gefeiert werden aber vorrangig die beiden Produzenten Barbara Broccoli und Michael G. Wilson. Hollywood scheint sie mit Preisen dafür zu überschütten, dass sie aus der Demontage des einstigen Superagenten reichlich Kapital geschlagen haben. Wenn es um Bond geht, dann vor allem um die Craig-Ära. So sind im Trailer zur Dokumentation The Sound of 007 nur Ausschnitte aus Craigfilmen zu sehen, wie die Webseite Spy Command feststellt. 

Auch dazu, wie es mit dem Franchise weitergehen soll, haben sie sich geäußert, und es lässt wieder einmal nichts wirklich Gutes erahnen.  

Freitag, 2. September 2022

Das Buch zum Film

Romane zu Bondfilmen
Vor 45 Jahren begann eine Tradition, die vor 20 Jahren wieder endete: Roman-Adaptionen von James-Bond-Filmen. Hintergrund war, dass für den 10. Bondfilm THE SPY WHO LOVED ME (Der Spion, der mich liebte, 1977) nur der Titel des entsprechenden Romans von Ian Fleming aus dem Jahre 1962 zur Verfügung stand. Handlung und Charaktere mussten vollständig neu erdacht werden, da der Roman eher experimentell und minimalitisch ist und von Fleming nicht als verfilmbar angesehen wurde. Also beauftragte man Christopher Wood mit einer Adaption des von ihm gemeinsam mit Richard Maibaum erstellten Drehbuches. 

Roman-Adaptionen von Filmen waren bis in die 80er Jahre eine sehr erfolgreiche Vermarktungsmöglichkeit, da sie vor Entwicklung der Heim-Video-Systeme eine willkommene Möglichkeit boten, zwischen Kino- und Fernsehaufführung noch einmal in die Welt des Films einzutauchen. Ihre Tradition reicht bis weit in die Stummfilm-Ära zurück. Oft arbeiteten Autoren zeitgleich an Drehbuch und Roman, wie Edgar Wallace für KING KONG (1932) oder Alister MacLean für WHERE EAGLES DARE (Agenten sterben einsam, 1968), und Franchise-Schöpfer wie Gene Roddenberry oder George Lucas nahmen dafür die Feder sogar persönlich in die Hand.

Christopher Wood begnügte sich allerdings nicht mit der meistens üblichen sprachlichen Ausschmückung der Filmhandlung, sondern er brachte eine eigene Tonalität ein, setzte einige seiner äußerst phantasievollen Ideen um, die es nicht in den Film geschafft hatten - manche davon recycelte man für spätere Filme - und wandte einen Kniff an, der einen Trend in Gang setzte.