Er war der Meister der überlebensgroßen Bond-Epen: Der britische Regisseur Lewis Gilbert verstarb kurz vor seinem 98. Geburtstag in Monaco. Seine Karriere begann mit Dokumentarfilmen für die Royal Air Force im 2. Weltkrieg. Der Krieg als Thema zieht sich auch durch einige seiner Spielfilme, wie SINK THE BISMARCK! (1969). Nach dem erfolgreichen und oscar-nominierten Film ALFIE (Der Verführer läßt schön grüßen, 1966) mit Michael Caine engagierte ihn Albert R. Broccoli für die Regie des fünften Bondfilms YOU ONLY LIVE TWICE. Der Film wurde durch die gigantischen Vulkan-Interieurs von Ken Adam und die surreale Geschichte von Roald Dahl zum Inbegriff des phantastischen Bondfilms.
Zehn Jahre später inszenierte Lewis Gilbert mit THE SPY WHO LOVED ME einen weiteren Bondfilm, der einem ähnlichen Handlungsmuster folgt, aber gleichzeitig etwas glaubwürdiger angelegt ist. SPY bedeutete nicht nur den endgültigen Durchbruch von Roger Moore in der Bondrolle, sondern auch einen Meilenstein im Weiterbestehen des Franchises. Mit MOONRAKER folgte man zwei Jahre später ein drittes Mal einer Geschichte um entführtes High-Tech-Equipment durch einen größenwahnsinnigen Superschurken, wobei die Elemente hier größtenteils sich selbst parodieren. MOONRAKER war lange Zeit der erfolgreichste Film der Reihe.
Die drei Bondfilme von Lewis Gilbert sind eine Klasse für sich und ragen selbst innerhalb des eh schon durch spektakuläre Attraktionen geprägten Bondfranchises noch einmal heraus. Sie fesselten Millionen Zuschauer sowohl vor der Leinwand als auch vor dem Bildschirm, und mehr als andere Beiträge der Reihe auch ein jüngeres Publikum. Sie prägten ganze Generationen von Fans und schufen überdurchschnittlich viele der weltbekannten ikonischen Bilder der Bondwelt.
Auch mein erster Bondfilm war Man lebt nur zweimal im Fernsehen (siehe hier), und Der Spion, der mich liebte und Moonraker gehören zu meinen frühen und prägenden Bonderlebnissen. Danke dafür, Lewis Gilbert!
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