Samstag, 31. August 2019

Die neue Sachlichkeit

                                                    "You can see so much in me.
                                                 So much in me that's new."
                                                                                                         (For Your Eyes Only, Sheena Easton)
 


Bond-Marathon #12: FOR YOUR EYES ONLY (1981)


'Time to face gravity' - Nach seinem Ausflug in die Schwerelosigkeit musste sich Bond nun wieder mit den irdischen Konflikten des Kalten Krieges auseinandersetzen. Regie führte dabei ein Regisseur, dessen Name an einen Astronauten erinnert. John Glen arbeitete als Cutter bereits am Film-Noir-Klassiker THE THIRD MAN (Der dritte Mann, 1949) und zahlreichen Bondfilmen mit, darunter ON HER MAJESTY'S SECRET SERVICE (Im Geheimdienst Ihrer Majestät, 1969).

Obwohl er als Regisseur der Second Unit bereits ganze Sequenzen in Bondfilmen inszeniert hatte - darunter die ikonische Vortitelsequenz von THE SPY WHO LOVED ME (Der Spion, der mich liebte, 1977) - engagierte Albert R. Broccoli ihn erst auf Empfehlung von Geheimdienst-Regisseur Peter Hunt. FOR YOUR EYES ONLY ist somit der bisher einzige Bondfilm, der ein Kino-Regie-Debüt darstellt. John Glen überzeugte den Produzenten schließlich derart, dass er auch die Regie für die vier darauffolgenden Bondfilme übernehmen durfte und damit das gesamte Jahrzehnt der 1980er prägte.

Aber kann der Film auch in der Craig-Ära noch überzeugen?






FOR YOUR EYES ONLY kulinarisch

Der Film ist ähnlich wie Der Spion, der mich liebte sehr mediterran angehaucht, und so trinkt James Bond mit dem Gegenspieler einen Ouzo, sowie griechischen Wein. Die Handlung folgt einer seit Liebesgrüße aus Moskau geprägten Tradition, nach der die Schurken stets durch ihren nicht vollendeten Geschmack auffallen. Aristotle Kristatos schlägt Bond einen Wein aus seiner Heimat vor. Aber der ist für Bonds Gaumen zu lieblich, und er präferiert daher einen Theotoky Aspero. Theotoky ist ein Weingut auf Korfu.

Zum Wein genießt Bond Preveza-Garnelen, Savara-Salat (was auch immer das ist) und Bourdeto, ein typisches Fisch-Gericht aus Korfu.

Bei der ersten Begegnung in Cortina d'Ampezzo trinkt Kristatos Glühwein, was wohl ebenfalls nicht Bonds Geschmack trifft. (Mehr zum Drehort und zum Glühwein hier.)



Im Vorfeld: Auf welche Elemente freue ich mich? Auf welche nicht? 

FOR YOUR EYES ONLY ist für mich ein gelungener und unterhaltsamer Bondfilm, und durch die Actionszenen auch recht kurzweilig. Durch die betont eher nüchtern und vergleichsweise realistisch gehaltene Atmosphäre kommt manchmal aber auch der Spaß-Faktor etwas zu kurz. Böse Zungen könnten auch behaupten, dass der Film hauptsächlich aus Attacken und Jagden auf Bond besteht.


Bewertungen:

Einführungssequenz / Vortitelsequenz12/15

Gleich zu Beginn macht der Film klar, dass man es wieder ernsthafter angehen will, mit dem Friedhof-Setting und dem Verweis auf Bonds Ehefrau Tracy. Es ist auch schön, mal Action in Bonds Heimatstadt zu sehen. Die Idee, Bond in einen ferngesteuerten Helikopter zu setzen, ist toll.

Leider gibt man den Charakter Blofeld ein bisschen der Lächerlichkeit preis, mit Sätzen wie "I'll buy you delicatessen in stainless steel", und indem man den großen Drahtzieher aus insgesamt immerhin sechs Filmen einfach mal in einer Vortitelsequenz abfertigt. Zum einen sollte das wohl eine neue Generation von glaubwürdigeren Gegnern einläuten, die nicht auf den ersten Blick durch ihren Mao-Anzug zu erkennen sind, zum anderen auch dem drohenden Feuerball-Remake der Konkurrenz ein bisschen die Suppe zu versalzen.

Titelmusik13/15
Ein Song im oberen Drittel der Liste.

Titelanimation11/15
Fügt durch die persönlich auftretende Sängerin Sheena Easton noch mal ein neues Element hinzu. In der frühen MTV-Ära war man damit am Puls der Zeit. Trotzdem merkt man in den 80ern aber auch eine zunehmende Routine bei Designer Maurice Binder, was Motive und Mittel angeht.

Symbiose aus Musik und Animation12/15


Allow me to intruduce myself...

Einführungsszene von Bond: 13/15
Mit der kurzen Anspielung auf Bonds kurze Ehe wird endgültig klargemacht, dass Roger Moores Bond derselbe ist wie der von Connery und Lazenby. Laut manchen Quellen wurde diese Einführung bereits mit einem neuen Darsteller im Hinterkopf geschrieben, der damit an die Ernsthaftigkeit und Virilität von George Lazenby anknüpfen sollte.

Es passt aber auch gut zu Roger Moore. Vor allem alterstechnisch, da der Grabstein Tracys Todesdatum dem Film entsprechend auf 1969 datiert. Für einen Darsteller Ende 30 oder Anfang 40 wäre das recht unrealistisch gewesen. Auch als Etablierung eines reiferen Bonds mit Narben und Erfahrungen, der nicht mehr jedes Betthäschen mitnehmen muss, funktioniert es sehr gut.

Obwohl sie von der Handlung völlig abgeschlossen ist, verbindet sie mit der späteren Haupthandlung trotzdem das Thema Verlust und Rache.

Einführungsszene des Haupt-Bondgirls14/15
Die gesamte Sequenz nimmt sich, ähnlich wie bei Der Spion, der mich liebte, mehr Zeit als üblich, um den weiblichen Hauptcharakter vorzustellen. Es ist von Carole Bouquet glaubhaft gespielt und liefert eine emotionale Seite für die ansonsten recht abstrakte Bedrohung durch ein elektronisches Gerät.

Einführungsszene des Gegenspielers13/15
Kristatos wird als befreundeter Agent und väterlicher Mäzen einer Eiskunstläuferin gezeigt. Der Gegner entpuppt sich als falscher Freund in den eigenen Reihen - ein Motiv, dass später auch in THE LIVING DAYLIGHTS oder GOLDENEYE wieder auftauchen sollte. Ein erfrischender Twist nach den eher schematisch verlaufenden Stories der letzten beiden Bonds.

Interessant wäre, ob das beim Publikum seinerzeit tatsächlich eine kleine Überraschung war, oder ob das durch Presseberichte auch schon damals kaputt gemacht wurde.

Einführungsszene des Haupt-Henchman12/15
Erich Kriegler (John Wymman) ist als erstes beim Biathlon zu sehen, wo seine stählerne Kondition und seine Treffsicherheit demonstriert werden. Ein solider Auftritt für eine letztlich aber eher schlichte Figur.

Emile Leopold Loque (Michael Gothard) stirbt zwar eher, hat aber handlungstechnisch viel mehr Gewicht, so dass er eigentlich eher als Haupt-Henchman wirkt. Loque taucht zuerst im Hintergrund bei der Poolszene und dem Treffen mit Kristatos auf, man erfährt seine Hintergründe aus der Datenbank, bevor man ihn schließlich in Action erlebt. Eine sehr gelungene und bedrohlich wirkende Einführung.



Darstellung von James Bond15/15

Neben Der Spion, der mich liebte die für mich beste Leistung von Sir Roger Moore. Sein Bond hat hier viele Facetten: der eiskalte Profi, der Freund, der Beschützer, der Gejagte, der Liebhaber.

Gibt es Szenen, in denen Bond weniger sympathisch erscheint?
Nein.

Darstellung des Gegenspielers: 10/15

Solange Kristatos ein doppeltes Spiel spielt, gefällt mir Darsteller Julian Glover besser als gegen Ende, wenn er nur noch schurkisch agieren muss. Ich sehe den Schauspieler sehr gern - beispielsweise auch in INDIANA JONES AND THE LAST CRUSADE oder dem TV-Mehrteiler Jenseits der Morgenröte - aber er wirkt hier als Schurke etwas zu normal.

Henchmen: 12/15
Neben Michael Gothard als Loque und dem klassischen KGB-Killer Kriegler gibt es noch Charles Dance als Claus, der hier leider völlig unterfordert ist. Dance, der später in der TV-Biographie Goldeneye die glaubwürdigste Verkörperung von Ian Fleming zeigte, wäre in der Reihe auch ein glänzender Hauptgegner gewesen.

Bondgirl: 14/15
An der Skisprungschanze in Cortina d'Ampezzo (mehr hier)
Melina Havelock ist eins der Bondgirls, das aus der Masse herausragt. Sie wirkt glaubwürdig und dreidimensional; weder zu auftrumpfend tough noch zu unselbstständig und hilflos. Eine mutige und sympathische Frau, der Bond auf Augenhöhe begegnet.

Helfer: 14/15
Mit dem israelischen Schauspieler Chaim Topol als Milos Columbo taucht erstmals seit Im Geheimdienst Ihrer Majestät wieder ein charismatischer Verbündeter und väterlicher Freund auf, wie er bei Fleming im Buche steht.

Auch der von John Moreno verkörperte Luigi ist sehr sympathisch.



Briefing-Szene: 8/15
Da M-Darsteller Bernard Lee verstarb, als die Dreharbeiten bereits begonnen hatten, wurde er hier von Stabs-Chef Bill Tanner vertreten, ein Charakter, der erstmalig in Der Mann mit dem goldenen Colt sieben Jahre zuvor zu sehen war. Obwohl es schön ist, diesen Roman-Charakter mal wieder benutzt zu sehen, bemerkt man die Abwesenheit von Bernard Lee doch schmerzlich. Das freundschaftlich-kollegiale Verhältnis mit Tanner aus den Buchvorlagen wurde auch erst mit GOLDENEYE umgesetzt. 

Alles in allem eine Szene, die kaum die üblichen Standards verlässt. Bond kommt wie immer zu spät, alle machen möglichst betroffene Gesichter ob der Bedrohung Britannias und Geoffrey Keen als Verteidungsminister gibt nur noch Grummellaute von sich.

Moneypenny-Szene: 8/15
Der Scherz mit dem Hut im Spiegel soll wie vieles andere an die glorreichen Sechziger erinnern, funktioniert aber für mich nicht so richtig. Es ist nun mal 1981. Da sind so die Momente in den John-Glen-Filmen, die sich etwas antiquiert anfühlen. Leider sollten da noch so einige folgen.

Q-Szene: 11/15
Sehr schön, dass es hier wieder etwas ernsthafter angeht, und in der Abteilung nicht nur gespielt wird. Die Identigraph-Szene wirkt zwar aus heutiger Sicht fast liebenswürdig antik, zeigt aber mal glaubwürdige Geheimdienstarbeit.


Dramaturgische Struktur

Ist das auslösende Ereignis stark und interessant genug? 10/15

Ein Spionageschiff sinkt im Mittelmeer, versenkt durch eine scheinbar zufällig eingefangene Mine. Es wirkt dramatisch - allein schon durch das teilweise recht drastische Sterben der Männer, die trotz des drohendes Todes noch versuchen, die Technik zu zerstören. Die Szene zeigt sehr schön die Risiken des Agentengewerbes. Die politische Dimension des Vorfalles wird wie üblich erst in der Briefingszene erklärt.


Mit Regisseur John Glen auf dem Cineways-Festival 2017
Hält der Film durchgehend eine gewisse Grundspannung aufrecht? 12/15
Der Film wirkt insgesamt spannender als er in einzelnen Szenen manchmal ist. Seine große Stärke - die Verwendung der Fleming-Kurzgeschichten - ist oft auch seine größte Schwäche, wenn die Handlung streckenweise episodenhaft wirkt. Der gesamte Part mit der Gräfin Liesl ist zwar direkt von der Geschichte Risico übernommen und passt zum Filmthema Umgang mit Verlust. Aber effektiv bringt es die Handlung eigentlich nicht wirklich vorwärts.

Ein Problem ist auch, dass der Film es mit den Attacken auf Bond oft etwas übertreibt, und immer noch einen drauf setzt. Auf die ausgedehnte Ski-Jagd kommt noch einmal ein Intermezzo mit Hockeyspielern, das man mit Blick auf den Handlungsfluß ohne weitere hätte herausschneiden können. Auch auf die wirklich brillante Bergung des ATAC und den Kampf gegen den Stahlhelmtaucher folgt noch einmal ein Angriff von einem zweiten U-Boot, der eigentlich überflüssig ist.

Davon abgesehen enthält der Film aber wirklich gelungene Suspense-Szenen, wie besagte ATAC-Bergung, oder das Erklimmen des Bergverstecks.

Finale allgemein: 13/15
Ein spannender und buchstäblich erdiger Gegenentwurf zu den gigantischen Schlachten der beiden Vorgänger. Mir gefällt es jedesmal sehr gut. Bonds Kletteraktion, das Team gegen Kristatos' Leute, ... Nur am Ende fehlt irgendwie noch was. Kristatos' Ende ist eher unspektakulär. Die Begegnung mit Gogol ist dagegen noch einmal ein Höhepunkt.

Gibt es eine Steigerung des Sensationswertes bis hin zum Finale, das alles andere überschattet? 11/15



Endkampf Bond - Henchman: 13/15

Hier kommt es wieder darauf an, wen man als gewichtiger empfindet. Der Endkampf gegen Loque ist sehr gelungen. Das Erklimmen der Treppen, Bonds Zielen auf den Wagen und schließlich der Tritt gegen Loques Auto. Eine der besten Sequenzen in der Bondreihe insgesamt.

Der Kampf gegen Kriegler ist eher Standard, wenn auch unterhaltsam.

Endkampf Bond - Schurke: 6/15
Da Kristatos eher gegen Columbo kämpft, findet dieser Endkampf hier eigentlich nicht statt. Innerhalb der Story ist es okay, aber in einem Bondfilm will man das am Ende ja doch sehen.

Wirkt die Auflösung nach dem Finale befriedigend? 11/15
Der Part mit dem Margret-Thatcher-Double ist ja nicht unumstritten. Viele Fans finden den Gag eher peinlich und überflüssig, zumal Thatcher auch als Politikerin gegen Ende ihrer Amtszeit viele Gegner hatte. Mich hat es nie so sehr gestört.
Der Gag mit dem Papagei geht auch okay.

Ist Bonds ermittlerische Vorgehensweise glaubwürdig und zielführend? 11/15
Besonders nennenswert ist hier Bonds fotografisches Gedächtnis, dank dem er Loques Erscheinung zielsicher rekonstruieren kann. Bond gibt sich Liesl gegenüber als Autor aus, erfährt von ihr aber nicht so viel relevantes.

Eine echte handlungs-relevante Information liefert dann dagegen ein Papagei, das wohl kurioseste, augenzwinkerndste 'information-dropping' in der gesamten Filmreihe.


Allgemein


Bond-Feeling: 14/15

Fleming-Feeling: 13/15
Das schafft John Glen erstmals seit 1969 wieder sehr gut, vor allem durch die sehr vorlagen-nah umgesetzten Kurzgeschichten. Der Film tut fast so, als hätte es die 1970er mit all ihren Eskapaden nie gegeben. Was nur fair ist, immerhin machte Diamantenfieber mit seinem Vorgänger dasselbe.

Neben Szenarien aus Risico und For Your Eyes Only (dt. Für Sie persönlich) gibt es auch die "Kielholen"-Szene aus dem Roman Live and Let Die (Leben und sterben lassen, 1954), welche dort Bond und Solitaire durch Mr. Big erleiden mussten.

Dialoge/Humor: 12/15

Spannung: 12/15

Logik/Schlüssigkeit der Story: 14/15

Abgesehen vielleicht von manchen Stuntszenen gibt es in dem Film wenig, das krass unrealistisch wirkt. Die Intrigen und Kämpfe um ein zufällig untergegangenes Spionageschiff und dessen Technik sind für einen Bondfilm erstaunlich authentisch.



Produktions-Design: 8/15
In dem Punkt setzt der Film keine Akzente, die dauerhaft in Erinnerung bleiben. Die Casino-Szenen wurden vor Ort auf Korfu gefilmt und können von Einstellungen und Lichtsetzung daher nicht mit Studioaufnahmen mithalten. Trotzdem gefällt mir die abendliche Atmosphäre gut.

Spezialeffekte: 13/15
Wie so oft in den geerdeteren Bondfilmen sind die Spezialeffekte eher unsichtbar. Eine Effektsequenz ist sogar so unsichtbar, dass ich sie wahrscheinlich bis heute nicht als solche erkannt hätte, wenn ich nicht davon gelesen hätte. Daher ist sie auch einer meiner Lieblings-Effektszenen.

Es handelt sich um praktisch alle Unterwasserszenen mit Carole Bouquet, die nicht wirklich unter Wasser gedreht werden konnten, sondern mit Rauch, Windmaschine und Zeitlupe im Studio realisiert wurden. Kino-Magie pur, auch wenn es die meisten Zuschauer wohl nie bemerken werden.

Durch Proteste der Mönche der griechischen Meteora-Klöster, die ihre Schmutzwäsche aus den Fenstern hängten, kamen auch Matte-Paintings zum Einsatz, und die Kombination von Studio- und Außenaufnahmen wurde perfekt umgesetzt. Ironisch, wenn man bedenkt, dass der vom Film ausgelöste Tourismus-Effekt den Klöstern bis heute zugute kommt.

Action/Stunts: 15/15
Modell der 'Neptune'
Die Jagd durch einen Eiskanal per Skier und Motorrad ist eine geniale Stuntsequenz, bei der leider auch der GAU passierte - der Tod eines Stuntman.

Einer der beachtlichen Stunts, der sich in den Annalen selten wiederfindet, ist auch Bonds Sturz vom Felsen, umgesetzt von Rick Sylvester, der bereits den legendären Ski-Sprung in Der Spion, der mich liebte realisiert hatte.


Bildgestaltung: 10/15
Die großen ikonischen Bilder, die vor allem für die End-Siebziger typisch waren, gibt es hier weniger. Trotzdem sehe ich auch in diesem Film einige beeindruckende Szenen und Beispiele für gelungenes 'Mise en Scène'. Beispielsweise wenn das Spezial-U-Boot "Neptune" langsam ins Bild kommt. Oder als Bond das Eisstadion verlässt und der tote Luigi bereits unscharf im Rückspiegel im Bild ist. Auch die Fahrt auf Melinas Augen am Anfang ist toll.



Locations

Drehorte: 15/15

Große Teile des Films wurden auf der wunderschönen griechischen Insel Korfu und deren Hauptstadt gedreht, darunter auch Szenen, die im Film in der Nähe von Madrid oder in Albanien spielen. Dazu kommen die Orte der Olympischen Winterspiele 1956 in Cortina d'Ampezzo, sowie die Innenstadt. (Mehr dazu hier: Das Eislaufstadion, Bonds Hotel Miramonti, die Piazza Venetia und die Ski-Sprungschanze.)

Ikonisch auch die Meteora-Klöster in Griechenland.

Die Gaswerke aus der Vortitelsequenz, in der Bonds Helikopter fast kollidiert, existieren leider nicht mehr.

Lokalkolorit: 15/15
In diesem Aspekt gehört FOR YOUR EYES ONLY zu den imposantesten Bondfilmen überhaupt. Die Einbindung der lokalen Bewohner und der Oliven-Ernte in die Entenjagd ist sehr schön, vor allem beim Umdrehen des verunfallten Fahrzeuges. Dazu kommen die quirlige Wintersport-Atmosphäre in Cortina und das mediterrane Flair von Korfu Stadt, mit einer Hochzeit, bei der Produzent Michael G. Wilson kurz als Priester zu sehen ist.

Kombination: 13/15




Musik

Titelsong: 13/15

Eine gelungene und einprägsame Ballade.

Allgemein: 12/15
Der Soundtrack von Bill Conti (ROCKY) ist unter Fans nicht unumstritten. Zugegeben, in manchen Actionszenen klingt er schon ein bisschen nach typischem Dudel-Pop aus den frühen 80ern. Aber er hat auch sehr gelungene Momente. Vor allem die Unterwasserszenen gewinnen durch die Musik, auch die Einbindung des Titelsongs ist sehr schön.


Fazit - Gewonnen oder verloren?


Aus dem recht abwechslungsreichen Œuvre von John Glen ist FOR YOUR EYES ONLY für mich der zweitbeste Beitrag. Ein sehr runder Film, mit einem überzeugenden Roger Moore und einer bezaubernden Carole Bouquet. Glen nähert sich wieder dem Thriller-Charakter früherer Bondfilme an, auch wenn man - wie bereits angedeutet - bemängeln kann, dass man es mit der 'Jagd auf 007' manchmal etwas übertreibt. 

Einige Sequenzen finde ich immer wieder grandios. Wie die Jagd durch den Eiskanal, die Unterwasserszenen in und um die gesunkene St. Georges und Bonds Kletterei am Felsen. Natürlich gibt es auch einige Albernheiten, wie das liebeshungrige Groupie Bibi oder den motorradwerfenden Kriegler. Aber anders als im Nachfolgerfilm wirken sie auf mich hier nicht krass unpassend oder nervig.


Gefühlt: 13/15
Errechnet: 12,38/15

Also mehr als 80  % und eine 2+: Die Leistungen entsprechen den Anforderungen voll.





James Bond will return in



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