Freitag, 28. Februar 2014
Start der Dreharbeiten für Bond 24 im Oktober
Der sich bereits im Dezember abzeichnende Start der Dreharbeiten im Oktober dieses Jahres wurde durch ein weiteres Interview von M-Darsteller Ralph Fiennes noch einmal bekräftigt: slashfilm.
Donnerstag, 27. Februar 2014
Apokalypse light
Pompeii
USA 2014
Regie: Paul Anderson
Darsteller: Kit Harington, Emily Browning, Kiefer Sutherland
POMPEII war einer der Filme, auf die ich mich seit dem ersten Teaser freute, denn ich mag große Katastrophen- und Sandalen-Epen, wie BEN HUR, TITANIC oder GLADIATOR. Eine große Erneuerung oder gar ein Meilenstein der entsprechenden Genres war nicht zu erwarten, aber zumindest doch gute, altmodische Unterhaltung mit soliden Effekten. Der Film des Briten Paul W.S. Anderson (unter anderem RESIDENT EVIL) hat alle Zutaten, die so ein Katastrophenspektakel braucht. Aber zündet die Mischung auch außerhalb des Vulkans?
Als einziger Überlebender seines Dorfes kommt Milo (Kit Harington) als Sklave über Londinium nach Pompeji, wo er als Gladiator gegen den hünenhaften und unbesiegten Atticus (Adewale Akinnuoye-Agbaje, LOST-Fans als beeinduckender Mr. Eko bekannt) antreten soll. Der hofft auf einen letzten siegreichen Kampf, nach dem ihm die Freiheit winken soll. Natürlich verguckt sich der Sklave Milo in eine schöne Frau, die mehrere Klassen über ihm steht und eigentlich unerreichbar ist. Und dann sind da natürlich auch noch der ungeliebte Dritte (Kiefer '24' Sutherland) und die Naturgewalt, die ihren unheilschwangeren Lauf nimmt.
Bei Katastrophenfilmen gibt es eine Pflicht und eine Kür. Die "Pflicht" ist die gekonnte Einführung aller Charaktere und ihrer todgeweihten Welt, damit man beim Hereinbrechen des Unheils mit ihnen mitfiebern kann, beziehungsweise den Bösen ihr verdientes Ende wünscht. Und hier liegt die Schwäche des Films. Zum einen in Form des Hauptdarstellers Kit Harington, der es einfach nicht schafft, die Zuschauer auf seine Seite zu ziehen und Klischees durch Charisma auszugleichen. Seine Partnerin Emily Browning ist da schon glaubwürdiger. Kiefer Sutherland erfüllt sein Pflichtprogramm insofern, dass er als Gegenspieler alle Antipathien auf sich zieht.
Ein weiteres Problem ist, dass sich der Film viel zu wenig Zeit nimmt, um die Liebe zwischen Milo und Cassia glaubwürdig auszugestalten. Filme wie DOCTOR ZHIVAGO oder TITANIC sind nicht umsonst so lang. Man kauft den beiden ab, dass sie einander sympathisch finden und sich bei mehr Gelegenheiten auch ineinander verliebt hätten, aber die Liebe wirkt nicht gerade als Gegenpol zu der destruktiven Naturgewalt des Vulkans.
Deshalb nimmt man die Kür, die eigentliche Katastrophe, schließlich erstaunlich neutral wahr. Vom Leid der Opfer kommt wenig rüber. Aber zumimdest wirkt sie tricktechnisch oppulent und überzeugend. Auch die Gladiatorenkämpfe sind solide inszeniert und in 3D ganz ansehnlich. Das Drehbuch bietet ebenfalls einige gute Einfälle, aus denen man mit etwas mehr Filmzeit, einer ambitionierteren Regie und einem anderem Hauptdarsteller wesentlich mehr hätte herausholen können.
USA 2014
Regie: Paul Anderson
Darsteller: Kit Harington, Emily Browning, Kiefer Sutherland
POMPEII war einer der Filme, auf die ich mich seit dem ersten Teaser freute, denn ich mag große Katastrophen- und Sandalen-Epen, wie BEN HUR, TITANIC oder GLADIATOR. Eine große Erneuerung oder gar ein Meilenstein der entsprechenden Genres war nicht zu erwarten, aber zumindest doch gute, altmodische Unterhaltung mit soliden Effekten. Der Film des Briten Paul W.S. Anderson (unter anderem RESIDENT EVIL) hat alle Zutaten, die so ein Katastrophenspektakel braucht. Aber zündet die Mischung auch außerhalb des Vulkans?
Als einziger Überlebender seines Dorfes kommt Milo (Kit Harington) als Sklave über Londinium nach Pompeji, wo er als Gladiator gegen den hünenhaften und unbesiegten Atticus (Adewale Akinnuoye-Agbaje, LOST-Fans als beeinduckender Mr. Eko bekannt) antreten soll. Der hofft auf einen letzten siegreichen Kampf, nach dem ihm die Freiheit winken soll. Natürlich verguckt sich der Sklave Milo in eine schöne Frau, die mehrere Klassen über ihm steht und eigentlich unerreichbar ist. Und dann sind da natürlich auch noch der ungeliebte Dritte (Kiefer '24' Sutherland) und die Naturgewalt, die ihren unheilschwangeren Lauf nimmt.
Bei Katastrophenfilmen gibt es eine Pflicht und eine Kür. Die "Pflicht" ist die gekonnte Einführung aller Charaktere und ihrer todgeweihten Welt, damit man beim Hereinbrechen des Unheils mit ihnen mitfiebern kann, beziehungsweise den Bösen ihr verdientes Ende wünscht. Und hier liegt die Schwäche des Films. Zum einen in Form des Hauptdarstellers Kit Harington, der es einfach nicht schafft, die Zuschauer auf seine Seite zu ziehen und Klischees durch Charisma auszugleichen. Seine Partnerin Emily Browning ist da schon glaubwürdiger. Kiefer Sutherland erfüllt sein Pflichtprogramm insofern, dass er als Gegenspieler alle Antipathien auf sich zieht.
Ein weiteres Problem ist, dass sich der Film viel zu wenig Zeit nimmt, um die Liebe zwischen Milo und Cassia glaubwürdig auszugestalten. Filme wie DOCTOR ZHIVAGO oder TITANIC sind nicht umsonst so lang. Man kauft den beiden ab, dass sie einander sympathisch finden und sich bei mehr Gelegenheiten auch ineinander verliebt hätten, aber die Liebe wirkt nicht gerade als Gegenpol zu der destruktiven Naturgewalt des Vulkans.
Deshalb nimmt man die Kür, die eigentliche Katastrophe, schließlich erstaunlich neutral wahr. Vom Leid der Opfer kommt wenig rüber. Aber zumimdest wirkt sie tricktechnisch oppulent und überzeugend. Auch die Gladiatorenkämpfe sind solide inszeniert und in 3D ganz ansehnlich. Das Drehbuch bietet ebenfalls einige gute Einfälle, aus denen man mit etwas mehr Filmzeit, einer ambitionierteren Regie und einem anderem Hauptdarsteller wesentlich mehr hätte herausholen können.
Dienstag, 25. Februar 2014
Unser Mann in Pullach
Von James Bond gibt es eine interessante Querverbindung zu Karl May: Im Roman Man lebt nur zweimal benutzt Blofeld den Namen Shatterhand zur Tarnung. Ian Fleming wurde dazu durch ein deutsches Lokal names Old Shatterhand inspiriert, benannt nach dem Helden aus der Feder Karl Mays. Aber die Verbindung funktioniert auch in die andere Richtung: Der Darsteller des Old Shatterhand in den entsprechenden Verfilmungen, Lex Barker, verkörperte in einer der zahlreichen Eurospy-Produktionen 1967 eine Art deutschen James Bond. Der Film mit dem Titel MISTER DYNAMIT - MORGEN KÜSST EUCH DER TOD sollte in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesnachrichtendienst entstehen und das Image dieses nicht gerade schillernden Geheimdienstes aufbessern, wie jetzt eine Studie zur Geschichte des BND schildert.
Die Figur des Mister Dynamit genannten BND-Agenten Bob Urban wurde von Karl-Heinz Günther erdacht. Ein Agent des eher bieder wirkenden Bundesnachrichtendienstes ist selbst unter der Schwemme der Bondkopien ein Unikat. Der Autor sah es so: "Der Hauptmarkt für solche Bücher ist Europa. Nimm einen BND-Agenten, sagte ich mir. (. . .) Über die armen Kerle in Pullach schreibt kein Schwein." (Quelle: Sueddeutsche) Günther war bereits erfolgreich mit einer Romanreihe um "Kommissar X" im Geschäft, der als Konkurrenz zu Jerry Cotton gedacht war und ebenfalls im Zuge der Eurospy-Welle mehrmals für die Leinwand adaptiert wurde.
Das Drehbuch für MISTER DYNAMIT folgt dem Schema des Bondfilms THUNDERBALL. Eine Nuklearwaffe wird entwendet und der Westen erpresst. Robert 'Bob' Urban, der beste Mann des BND, wird mit der Ermittlung beauftragt. Gedreht wurde in München und Spanien. Eddi Arent verkörperte als Pendant zu Q den Waffenmeister des BND.
Die Studie von Bodo Hechelhammer zeigt, dass BND-Chef Reinhard Gehlen sich von dem Filmprojekt ähnliche Synergie-Effekte erhoffte wie die, die dem britischen MI6 noch heute trotz TEMPORA und Co nicht viel anhaben können. So einfach war es in Deutschland nicht. Obwohl viele der Eurospy-Filme zu internationalen Erfolgen wurden, klappte es im Fall von MISTER DYNAMIT leider nicht.
Laut der Studie gab Produzent Theo Maria Werner an, dass die CIA seinem Film bereits Hilfe zugewiesen habe. Die Geheimdienste gegeneinander auszuspielen war dann doch eher das Spezialgebiet der Bondschurken. Der BND fragte beim CIA nach und erfuhr, dass es gar keine Hilfe gab. Damit platzte auch die Zusammenarbeit. Die zugesagten Drehgenehmigungen unter anderem für den Eingangsbereich des Nachrichtendienstes wurden zurückgezogen.
Ob der Flop des Filmes an der gescheiterten Zusammenarbeit mit dem BND lag, ist spekulativ. Zumindest blieb der Image-Gewinn für die Pullacher aus. Nichtsdestotrotz ein interessantes Kapitel aus der Zeit der Bonditis und der heißen Phase des Kalten Krieges.
Eine DVD des Films ist in Vorbereitung.
Die Figur des Mister Dynamit genannten BND-Agenten Bob Urban wurde von Karl-Heinz Günther erdacht. Ein Agent des eher bieder wirkenden Bundesnachrichtendienstes ist selbst unter der Schwemme der Bondkopien ein Unikat. Der Autor sah es so: "Der Hauptmarkt für solche Bücher ist Europa. Nimm einen BND-Agenten, sagte ich mir. (. . .) Über die armen Kerle in Pullach schreibt kein Schwein." (Quelle: Sueddeutsche) Günther war bereits erfolgreich mit einer Romanreihe um "Kommissar X" im Geschäft, der als Konkurrenz zu Jerry Cotton gedacht war und ebenfalls im Zuge der Eurospy-Welle mehrmals für die Leinwand adaptiert wurde.
Das Drehbuch für MISTER DYNAMIT folgt dem Schema des Bondfilms THUNDERBALL. Eine Nuklearwaffe wird entwendet und der Westen erpresst. Robert 'Bob' Urban, der beste Mann des BND, wird mit der Ermittlung beauftragt. Gedreht wurde in München und Spanien. Eddi Arent verkörperte als Pendant zu Q den Waffenmeister des BND.
Die Studie von Bodo Hechelhammer zeigt, dass BND-Chef Reinhard Gehlen sich von dem Filmprojekt ähnliche Synergie-Effekte erhoffte wie die, die dem britischen MI6 noch heute trotz TEMPORA und Co nicht viel anhaben können. So einfach war es in Deutschland nicht. Obwohl viele der Eurospy-Filme zu internationalen Erfolgen wurden, klappte es im Fall von MISTER DYNAMIT leider nicht.
Laut der Studie gab Produzent Theo Maria Werner an, dass die CIA seinem Film bereits Hilfe zugewiesen habe. Die Geheimdienste gegeneinander auszuspielen war dann doch eher das Spezialgebiet der Bondschurken. Der BND fragte beim CIA nach und erfuhr, dass es gar keine Hilfe gab. Damit platzte auch die Zusammenarbeit. Die zugesagten Drehgenehmigungen unter anderem für den Eingangsbereich des Nachrichtendienstes wurden zurückgezogen.
Ob der Flop des Filmes an der gescheiterten Zusammenarbeit mit dem BND lag, ist spekulativ. Zumindest blieb der Image-Gewinn für die Pullacher aus. Nichtsdestotrotz ein interessantes Kapitel aus der Zeit der Bonditis und der heißen Phase des Kalten Krieges.
Eine DVD des Films ist in Vorbereitung.
Samstag, 22. Februar 2014
Clooneys Eleven
The Monuments Men
USA, Deutschland 2014
Regie: George Clooney
Darsteller: Matt Damon, George Clooney, Bill Murray
Krieg und Kunst liegen eigentlich an entgegengesetzten Enden des Spektrums der menschlichen Existenz. Krieg bringt regelmäßig die schlechteste und destruktivste Seite des Menschen hervor, Kunst dagegen die schöpferischste und reflektive. In diesem Spannungsfeld bewegt sich die fünfte Spielfilm-Regiearbeit von George Clooney, THE MONUMENTS MEN. Die Rettung speziell von Kunstgegenständen im zweiten Weltkrieg - beschrieben von Robert Edsel im gleichnamigen Buch - ist ein Aspekt des Krieges, der bisher in Filmen noch nicht thematisiert wurde.
Dabei erinnert die Geschichte an sich etwas an SAVING PRIVATE RYAN von Steven Spielberg, in dem eine Gruppe von Männern nach dem D-Day den dritten Sohn einer Mutter aus dem Kriegseinsatz zurückholen soll und auf ähnlich viel Unverständnis unter den regulären Soldaten stößt wie die "Monuments Men". Interessanterweise ist auch hier Matt Damon, der Darsteller des titelgebenden Soldat Ryan mit von der Partie. Im Gegensatz zum Spielberg-Film schlägt MONUMENTS MEN aber eher leisere Töne an. Man sieht hier weder drastische Kampfhandlungen noch bestialische Klischee-Nazis.
In Wirklichkeit waren es mehrere hundert Mitarbeiter der 'Monuments, Fine Arts, and Archives Section' , die in den befreiten Gebieten nach Kunstschätzen fahndeten und sie größtenteils den Besitzern wieder zurückgaben. Im Drehbuch ist es eine überschaubare Handvoll. Die Gruppe, die Regissseur Clooney hier um sich geschart hat, wirkt teilweise etwas zu sehr auf liebenswerte Kunst-Käuze getrimmt. Aber die Darstellerriege ist durchweg sehenswert. Auch aus der Vielzahl der Kunstwerke lädt die Story sozusagen pars pro toto eines mit besonderen menschlichen Wert auf. Dadurch geht es aber letzten Endes doch wieder mehr um Sinn und Wert eines Menschenlebens im Krieg, und weniger um den ideellen und abstrakten Wert von Kunstwerken - auch wenn sich die Dialoge ständig darum drehen.
Gedreht wurde fast komplett in Deutschland, wie etwa in den Wäldern am Wannsee, am und im Halberstädter Dom sowie in Babelsberg, wo das Schloss Neuschwanstein teilweise nachgebaut wurde. Schließlich führt die Handlung auch in die unterirdischen Salzwelten von Altaussee. (In denen der in Altaussee lebende Klaus Maria Brandauer übrigens vor einigen Jahren ein Theaterstück inszeniert hat. Selbst in der tiefsten Höhle findet sich ein Bondbezug... :) Mit Michael Brandner, Holger Handtke, Udo Kroschwald als Göring sowie Justus von Dohnányi (THE WORLD IS NOT ENOUGH) wirken auch einige deutsche Schauspieler mit.
Mit dem großen Thema Kunst versus Barbarei stellt sich natürlich auch die Frage, ob der Film selbst als Kunst funktioniert oder sogar als Kunstwerk gelten darf. Einige Szenen sind sehr schön und unaufdringlich komponiert. (Was mir persönlich gefallen hat wurde allerdings von anderen Kinozuschauern als Längen wahrgenommen.) Clooney hat die Mission der historischen Monuments Men natürlich etwas überhöht, was auch einigen Kritikern unangenehm aufgestoßen ist. Sicher war die Realität wie so oft um einiges banaler und profaner, aber dafür ist es eben auch Kino und nicht ZDF History. Bei den Themen Weltkrieg und Nationalsozialismus ist es scheinbar eh fast unmöglich, alles richtig zu machen. Im Gesamteindruck ist MONUMENTS MEN vielleicht nicht das große Oscar-Kino, das er gern wäre, aber dennoch ein sehenswerter und berührender Film über ein interessantes Kapitel des 2. Weltkriegs.
USA, Deutschland 2014
Regie: George Clooney
Darsteller: Matt Damon, George Clooney, Bill Murray
Krieg und Kunst liegen eigentlich an entgegengesetzten Enden des Spektrums der menschlichen Existenz. Krieg bringt regelmäßig die schlechteste und destruktivste Seite des Menschen hervor, Kunst dagegen die schöpferischste und reflektive. In diesem Spannungsfeld bewegt sich die fünfte Spielfilm-Regiearbeit von George Clooney, THE MONUMENTS MEN. Die Rettung speziell von Kunstgegenständen im zweiten Weltkrieg - beschrieben von Robert Edsel im gleichnamigen Buch - ist ein Aspekt des Krieges, der bisher in Filmen noch nicht thematisiert wurde.
Dabei erinnert die Geschichte an sich etwas an SAVING PRIVATE RYAN von Steven Spielberg, in dem eine Gruppe von Männern nach dem D-Day den dritten Sohn einer Mutter aus dem Kriegseinsatz zurückholen soll und auf ähnlich viel Unverständnis unter den regulären Soldaten stößt wie die "Monuments Men". Interessanterweise ist auch hier Matt Damon, der Darsteller des titelgebenden Soldat Ryan mit von der Partie. Im Gegensatz zum Spielberg-Film schlägt MONUMENTS MEN aber eher leisere Töne an. Man sieht hier weder drastische Kampfhandlungen noch bestialische Klischee-Nazis.
In Wirklichkeit waren es mehrere hundert Mitarbeiter der 'Monuments, Fine Arts, and Archives Section' , die in den befreiten Gebieten nach Kunstschätzen fahndeten und sie größtenteils den Besitzern wieder zurückgaben. Im Drehbuch ist es eine überschaubare Handvoll. Die Gruppe, die Regissseur Clooney hier um sich geschart hat, wirkt teilweise etwas zu sehr auf liebenswerte Kunst-Käuze getrimmt. Aber die Darstellerriege ist durchweg sehenswert. Auch aus der Vielzahl der Kunstwerke lädt die Story sozusagen pars pro toto eines mit besonderen menschlichen Wert auf. Dadurch geht es aber letzten Endes doch wieder mehr um Sinn und Wert eines Menschenlebens im Krieg, und weniger um den ideellen und abstrakten Wert von Kunstwerken - auch wenn sich die Dialoge ständig darum drehen.
Gedreht wurde fast komplett in Deutschland, wie etwa in den Wäldern am Wannsee, am und im Halberstädter Dom sowie in Babelsberg, wo das Schloss Neuschwanstein teilweise nachgebaut wurde. Schließlich führt die Handlung auch in die unterirdischen Salzwelten von Altaussee. (In denen der in Altaussee lebende Klaus Maria Brandauer übrigens vor einigen Jahren ein Theaterstück inszeniert hat. Selbst in der tiefsten Höhle findet sich ein Bondbezug... :) Mit Michael Brandner, Holger Handtke, Udo Kroschwald als Göring sowie Justus von Dohnányi (THE WORLD IS NOT ENOUGH) wirken auch einige deutsche Schauspieler mit.
Mit dem großen Thema Kunst versus Barbarei stellt sich natürlich auch die Frage, ob der Film selbst als Kunst funktioniert oder sogar als Kunstwerk gelten darf. Einige Szenen sind sehr schön und unaufdringlich komponiert. (Was mir persönlich gefallen hat wurde allerdings von anderen Kinozuschauern als Längen wahrgenommen.) Clooney hat die Mission der historischen Monuments Men natürlich etwas überhöht, was auch einigen Kritikern unangenehm aufgestoßen ist. Sicher war die Realität wie so oft um einiges banaler und profaner, aber dafür ist es eben auch Kino und nicht ZDF History. Bei den Themen Weltkrieg und Nationalsozialismus ist es scheinbar eh fast unmöglich, alles richtig zu machen. Im Gesamteindruck ist MONUMENTS MEN vielleicht nicht das große Oscar-Kino, das er gern wäre, aber dennoch ein sehenswerter und berührender Film über ein interessantes Kapitel des 2. Weltkriegs.
Freitag, 14. Februar 2014
James Bond und der Zweite Kalte Krieg
Die Darstellung der Sowjetunion in den James Bond Filmen von 1977 - 1987
Das vorliegende Buch entstand als Bachelorarbeit im Zuge des Seminars Der zweite Kalte Krieg. Die Vereinigten Staaten und die UdSSR 1975-1988 an der Universität Tübingen 2011. Der Fokus liegt auf fünf Filmen: THE SPY WHO LOVED ME, FOR YOUR EYES ONLY, OCTOPUSSY, A VIEW TO A KILL und THE LIVING DAYLIGHTS.
Als "Zweiter Kalter Krieg" wird die letzte Phase des Kalten Krieges nach einer Phase der Entspannung in den Siebziger Jahren bezeichnet. Die Zeit der Détente, die in THE SPY WHO LOVED ME noch explizit angesprochen wird, war bereits 1979 zuende, mit dem Einmarsch der UdSSR in Afghanistan sowie dem NATO-Doppelbeschluss. Der westliche Boykott der Olympischen Spiele in Moskau, die Unterstützung der Mujaheddin und Reagans SDI-Programm taten ein übriges.
Dieser neue Rüstungswettlauf mit dem "Reich des Bösen" wurde natürlich auch indirekt in den Bondfilmen dieser Zeit thematisiert, wie das Buch sehr gut aufzeigt und analysiert. Im Fall von THE LIVING DAYLIGHTS auch ungewohnt direkt.
Bei der Betrachtung der Filme wird jeweils ein Aspekt näher beleuchtet: Die Politik der Détente in THE SPY WHO LOVED ME, die Konflikte in der Dritten Welt in FOR YOUR EYES ONLY, die verstärkte Konfrontation im Jahr 1983 in OCTOPUSSY, die Ökonomie des Kalten Krieges in A VIEW TO A KILL sowie die Situation in den Warschauer-Pakt-Staaten in THE LIVING DAYLIGHTS. Die Situation nach dem Ende des Kalten Krieges in GOLDENEYE und späteren Filmen wird ebenfalls kurz angesprochen.
So erhält man einen informativen Einblick in die späte Geschichte des Kalten Krieges und die vorsichtige Einbindung desselben in die Bondfilme. Dadurch ist das Buch sehr interessant und liest sich kurzweilig. Einziger Kritikpunkt sind einige Flüchtigkeitsfehler.
James Bond und der Zweite Kalte Krieg
Taschenbuch, 36 Seiten
Grin Verlag 2013
Das vorliegende Buch entstand als Bachelorarbeit im Zuge des Seminars Der zweite Kalte Krieg. Die Vereinigten Staaten und die UdSSR 1975-1988 an der Universität Tübingen 2011. Der Fokus liegt auf fünf Filmen: THE SPY WHO LOVED ME, FOR YOUR EYES ONLY, OCTOPUSSY, A VIEW TO A KILL und THE LIVING DAYLIGHTS.
Als "Zweiter Kalter Krieg" wird die letzte Phase des Kalten Krieges nach einer Phase der Entspannung in den Siebziger Jahren bezeichnet. Die Zeit der Détente, die in THE SPY WHO LOVED ME noch explizit angesprochen wird, war bereits 1979 zuende, mit dem Einmarsch der UdSSR in Afghanistan sowie dem NATO-Doppelbeschluss. Der westliche Boykott der Olympischen Spiele in Moskau, die Unterstützung der Mujaheddin und Reagans SDI-Programm taten ein übriges.
Dieser neue Rüstungswettlauf mit dem "Reich des Bösen" wurde natürlich auch indirekt in den Bondfilmen dieser Zeit thematisiert, wie das Buch sehr gut aufzeigt und analysiert. Im Fall von THE LIVING DAYLIGHTS auch ungewohnt direkt.
Bei der Betrachtung der Filme wird jeweils ein Aspekt näher beleuchtet: Die Politik der Détente in THE SPY WHO LOVED ME, die Konflikte in der Dritten Welt in FOR YOUR EYES ONLY, die verstärkte Konfrontation im Jahr 1983 in OCTOPUSSY, die Ökonomie des Kalten Krieges in A VIEW TO A KILL sowie die Situation in den Warschauer-Pakt-Staaten in THE LIVING DAYLIGHTS. Die Situation nach dem Ende des Kalten Krieges in GOLDENEYE und späteren Filmen wird ebenfalls kurz angesprochen.
So erhält man einen informativen Einblick in die späte Geschichte des Kalten Krieges und die vorsichtige Einbindung desselben in die Bondfilme. Dadurch ist das Buch sehr interessant und liest sich kurzweilig. Einziger Kritikpunkt sind einige Flüchtigkeitsfehler.
James Bond und der Zweite Kalte Krieg
Taschenbuch, 36 Seiten
Grin Verlag 2013
Mittwoch, 5. Februar 2014
Bondausstellung in Oberhausen
Am 21. Februar eröffnet im Oberhausener TOP SECRET eine Ausstellung rund um das Thema James Bond. Ehrengast der Eröffnung ist Dietmar Wunder, der deutsche Sprecher von Daniel Craig. Zu sehen sind zahlreiche Sammlerstücke wie beispielsweise der originale goldene Colt aus THE MAN WITH THE GOLDEN GUN. Mehr dazu hier, sowie hier ein älterer Bericht über die Ausstellung.
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