Freitag, 31. Januar 2014

James Bond Club Deutschland

Deutschland ist einer der wichtigsten Märkte für die Bondfilme, und deutschsprachige Schurken gelten als Highlights des Franchise. Mehr als Grund genug für einen deutschen Bond-Club. Nachdem der renommierte und langjährige Bondklub Deutschland (BKD) vor einiger Zeit aufgelöst wurde, formiert sich zur Zeit ein neuer deutscher Bond-Fanclub, mit Plänen für Internetseite, Club-Magazin sowie Drehort-Besuche und Events. Wer Bondfan ist und sich an dem Projekt beteiligen möchte (Webseiten- und Magazin-Design, Beiträge, Event-Vorbereitung, etc.) kann sich auf Facebook und hier im deutschen Bondforum informieren.

Montag, 27. Januar 2014

Hommage an eine vergangene Kunst

Der Blog Matte Shot widmet sich einem durch computergenerierte Effekte verdrängten Filmtrick - Matte Paintings. Speziell angestellte Künstler fertigten Gemälde von Hintergründen und anderen Ebenen an, die sich perfekt mit der live gedrehten Szenerie zusammengefügten. James Cameron gehörte beispielsweise zu ihnen. In Bondfilmen waren Matte Paintings meist unscheinbar, aber wirkungsvoll, wie etwa in FROM RUSSIA WITH LOVE, DIAMONDS ARE FOREVER (auch hier) oder THE SPY WHO LOVED ME. Hier mehrere Matte shots aus ON HER MAJESTY'S SECRET SERVICE.

Samstag, 25. Januar 2014

Hugo Drax und die London Bridge

london bridge
Im James-Bond-Film MOONRAKER von 1979 kaufte der Milliardär Hugo Drax ein französisches Schloss, ließ es Stein für Stein abtragen und mitten in der kalifornischen Mojave-Wüste wieder aufbauen - Im Film tricktechnisch durch ein Matte Painting gelöst. Es wird erwähnt, dass Drax auch den Eiffelturm kaufte, aber die französische Regierung die Ausfuhrgenehmigung verweigerte. 1968 kaufte tatsächlich ein amerikanischer Millionär ein Londoner Wahrzeichen, ließ es Stein für Stein abtragen und mitten in der Mojave-Wüste wieder aufbauen - die London Bridge!



Dabei handelt es sich jedoch nicht um die berühmte Tower Bridge im Londoner Zentrum, auch wenn es Gerüchte gab, dass US-Millionär Robert McCulloch glaubte, eben jene zu erwerben. McCullochs Großvater hatte ein Vermögen mit dem Bau von Edisons Elektrizitätswerken gemacht. Robert machte sich seinerzeit einen Namen mit Kettensägen, erwarb 1963 ein Stück Wüste und gründete darauf die Stadt Lake Havasu City. Um diese Stadt attraktiver zu machen, kaufte er die London Bridge.

Die im 13. Jahrhundert errichtete alte London Bridge war ein imposantes Bauwerk mit bis zu siebenstöckigen Wohn- und Geschäftshäusern darauf. Ende des 18. Jahrhunderts musste sie jedoch dem Verkehr des Industriezeitalters angepasst werden. 30 Meter weiter entstand die neue London Bridge aus Dartmoor-Granit. Das erste Schiff, das sie passierte, war die HMS Beagle, Darwins berühmtes Expeditionsschiff. Doch sie war zu schwer und drohte zu versinken. Anstatt sie einfach abzureißen, entschlossen sich die Stadträte, sie zu versteigern.

Der Kettensägen-Tycoon kaufte sie für rund 2,5 Millionen US-Dollar. Ihre Steine wurden nummeriert und nach Arizona verschifft, wo sie eine Brücke am Stausee Lake Havasu verzierten. Die Einweihung war 1971. Noch heute wehen dort britische Flaggen.

Nummerierter Stein an der London
Bridge in Arizona
Der Gag mit dem Eiffelturm in MOONRAKER ist auch eine augenzwinkernde Anspielung auf einen der berühmtesten Trickbetrugsfälle der Geschichte. Der Hochstapler Victor Lustig, der als Graf Lustig sogar Al Capone reinlegte, gab sich 1925 als stellvertretender Generaldirektor des Postministeriums aus und organisierte eine Versteigerung des Eiffelturms. Lustig gelang es tatsächlich, 50.000 Dollar von einem Schrotthändler zu bekommen und tauchte daraufhin unter. Als der Händler den Betrug bemerkte, war es ihm zu peinlich, um Lustig anzuzeigen.

Dienstag, 14. Januar 2014

Barbara Broccoli in der Berlinale-Jury

Barbara Broccoli währed der Skyfall-Premiere
in Berlin (© bondandbeyond.de)
Wie heute bekannt gegeben wurde, ist die Bond-Produzentin Barbara Broccoli neben Michel Gondry, Tony Leung und Christoph Waltz in der Jury der 64. Berlinale. (Siehe offizielle Pressemitteilung) Hoffentlich gefällt ihr Berlin so gut, dass es noch einmal Schauplatz in einem Bondfilm wird. :)

Montag, 13. Januar 2014

Teaser und Bilder zu Penny Dreadful

Im Frühjahr dieses Jahres läuft die achtteilige Fernsehserie Penny Dreadful (englisch für Groschenheft) im TV. Geschrieben von John Logan (SKYFALL) und produziert von Sam Mendes und Logan, vereint sie vier Schauspieler aus dem Bondfranchise: Ex-007 Timothy Dalton als Sir Malcolm, Eva Green (CASINO ROYALE), Helen McCrory (SKYFALL) sowie Rory Kinnear, der Stabschef Tanner der Craig-Ära als Frankensteins Monster. Die Serie konzentriert sich auf auf die psychologischen Aspekte der Entstehung der berühmten Monsterfiguren der victorianischen Literatur. Erste Bilder zeigen Timothy Dalton und Eva Green am Set:




Mehr Bilder auf blairwitch.de. Ein zweiter Teaser-Trailer erschien vor wenigen Stunden:




Donnerstag, 9. Januar 2014

Artus, Odysseus und Bond

Bond standing on a coast with a sailing shipWann immer ein Film in den Olymp der erfolgreichsten aller Zeiten aufsteigt, stellt sich die Frage, welche universal menschlichen Themen er im kollektiven Unterbewusstsein angesprochen hat. Bei SKYFALL lohnt sich der Blick auf mythologische und klassische Erzähl-Elemente besonders, da man bei dem Film auch nach mehrmaligen Sehen immer wieder neue Interpretationsmöglichkeiten und versteckte Querverweise entdeckt. Manches erinnert an klassische Epen - vor allem Homers Odyssee und die Artus-Sage - anderes an Western oder den Film Noir.


Sonntag, 5. Januar 2014

Streit um Sherlock Holmes

Sherlock Holmes und Moriarty
Holmes im Kampf mit Erzfeind Moriarty
Das könnte ein Präzedenzfall auch für James Bond werden: Ein Autor von Geschichten um den berühmten Sherlock Holmes klagt gegen die Erben des Autors Sir Arthur Conan Doyle um die Rechte an den Figuren Holmes und Watson, und hat in der ersten Instanz bereits Recht bekommen. Hintergrund war, dass in den USA die Rechte für alle vor 1923 entstandenen Holmes-Geschichten ablaufen. (siehe Handelsblatt, FAZ und RechtamBild.de) Die Conan-Doyle-Erben argumentieren dagegen: "Doyle habe die Hauptfiguren Holmes und Watson auch nach 1923 noch weiterentwickelt und damit unterlägen sie weiterhin dem Copyright" (Handelsblatt). Dabei geht es um gerade einmal 3700 € Lizenzgebühren. Auf Bond bezogen würde die Kernfrage lauten: Wurde die Figur James Bond bereits im ersten Roman Casino Royale markant und schützenswert ausformuliert, oder hat sie sich erst im Laufe von Flemings Werk bis 1964 vollständig entwickelt? Es ist im Prinzip die Gretchenfrage aller Urheberrechtsstreits - Ab wann ist eine Idee mehr als nur eine Idee.

In den USA werden die Rechte an Casino Royale 95 Jahre nach Erscheinen auslaufen, das wäre 2048. In erster Instanz entschied der Richter, dass literarische Helden quasi zweimal leben: Einmal als Bestandteil der einzelnen Geschichten und einmal als Figuren selbst. In Bezug auf Bond dürfte interessant werden, dass Fleming sich in der Beschreibung seines Helden stark zurück hielt und erst sehr spät genauere biographische Daten lieferte. Aber wenigstens lagen zwischen dem ersten Erscheinen Bonds und Flemings Tod "nur" elf Jahre.