"You'll never know how I watched you
From the shadows as a child!"
(GoldenEye, Tina Turner)
Bond-Marathon #18: GOLDENEYE (1995)
Anfang der 1990er Jahre trafen drei Faktoren zusammen, die voneinander unabhängig waren, aber alle dazu beitrugen, dass James Bond als Franchise in Frage gestellt wurde: Die stetig sinkenden Zuschauerzahlen der 80er Jahre und die finanzielle Enttäuschung von Lizenz zum Töten - vor allem in Verbindung mit dem Aufstieg anderer Actionfranchises. Dazu kamen ein Gerichtsstreit um die Rechte an den Bondfilmen und schließlich der Fall der Mauer und das Ende des Kalten Krieges. Zum ersten Mal seit Ende der 1960er Jahre schien es nicht mehr selbstverständlich, dass es einen neuen Bondfilm geben wird, oder überhaupt geben sollte.Aber wie so oft sind Krisen auch Chancen. Manchmal lernt man etwas erst zu schätzen, wenn es nicht mehr selbstverständlich ist. In dieser bondlosen Zeit wurde ich erst zum Fan. Auch viele andere Zuschauer besannen sich ihrer Kindheitserinnerungen, und zahlreiche Fanclubs wurden gegründet. Nicht zuletzt bedeutete die Krise auch für Pierce Brosnan einen Glücksfall, nachdem er als 1986 bereits der Presse vorgestellter Bond nun eine zweite Chance erhielt. Dementsprechend lasteten enorme Erwartungen und Hoffnungen auf GOLDENEYE, dem ersten Bondfilm der 1990er Jahre. Konnte der Film einer veränderten Welt - filmisch wie politisch - gerecht werden?

