Samstag, 29. Juni 2013

Das Theater um Mendes

Sam oder nicht Sam - Das ist die Frage. Im Zuge der Premiere der von ihm inszenierten Mucical-Version von Charlie and the Chocolat Factory sagte Sam Mendes in verschiedenen Interviews, dass er die Entscheidung für oder gegen einen weiteren Bondfilm noch nicht getroffen habe. Vor fast genau einem Monat berichteten zahlreiche Seiten noch, dass Mendes wahrscheinlich sogar für zwei weitere Bondfilme zurückkehren wird, während Mendes im März sagte, dass ihn die Aussicht auf weitere Bondfilme 'physically ill' mache. (Siehe Bericht hier) Mendes befinde sich bezüglich des 'B-Worts' noch in Verhandlungen, wolle sich aber erst entscheiden, wenn er seine Theaterverpflichtungen abgeschlossen habe.



Charlie and the Chocolat Factory, basierend auf dem Kinderbuch von Roald Dahl, der auch das Drehbuch zu YOU ONLY LIVE TWICE schrieb, soll bis 31. Mai 2014 laufen, womit sich Mendes' Entscheidung noch etwas hinziehen könnte. In früheren Interviews bezog sich Mendes außerdem auf seine Regie für King Lear, der im Januar 2014 starten soll. Meiner Meinung nach tun sich beide Seiten mit dieser Informationspolitik keinen Gefallen. Von einem Erfolgsregisseur sollte man die Fähigkeit erwarten, innerhalb eines vertretbaren Zeitfensters eine verantwortungsvolle Entscheidung treffen zu können. Am Set eines millionenschweren Films sind derartige Entscheidungen ja tagtäglich gefragt. Mendes dagegen hält die Produzenten über Monate hinweg öffentlich hin, mit Aussagen à la "Beim Gedanken an einen weiteren Bondfilm wird mir schlecht", dann "Vielleicht überleg ich mir's ja doch noch", dann "Mal schauen, aber ich mach erst mal mein Theater". Die Produzenten machen die Produktion eines von Millionen Fans erwarteten Multimillionen-Dollar-Spektakels damit von einer einzelnen Person abhängig. Immerhin könnte sich Mendes ja schließlich doch noch gegen einen weiteren 007-Film entscheiden, womit die Suche nach einem Regisseur erneut anfangen würde. Ob der große Erfolg von SKYFALL, der zu einem gewissen Prozentsatz sicher auch auf die Berichterstattung um das 50jährige Jubiläum zurückzuführen ist, das wirklich rechtfertigt?

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