Was bei QUANTUM OF SOLACE (Ein Quantum Trost, 2008) von Mark Forster ebenso wie beim Vorgänger CASINO ROYALE (2006) auffällt, ist eine häufige Verwendung von Baustellen als Action-Schauplatz. Die erste große Actionsequenz in Daniel Craigs Debüt benutzt eine Großraum-Baustelle inklusive Bagger, Kräne, Hebebühnen, etc. Das große Finale des Films findet ebenfalls auf einer Baustelle statt, einem venezianischen Haus, das aufwendig restauriert wird. Auch hier benutzt der Protagonist typische Gerätschaften, wie etwa ein Nagelschussgerät. In QUANTUM OF SOLACE führt die eröffnende Autojagd durch einen Marmor-Steinbruch nahe Carrara, wo Arbeiter beschäftigt sind, und eine Verfolgungsjagd endet kurz darauf in einer Kirche, die restauriert wird. Wieder sind Bagger, Baugerüste und ähnliches in die Actionszenen integriert.
Bond als Baustelle |
Wasser ist nicht nur ein zentrales Handlungselement des Films, sondern steht oft auch als Symbol für die Macht der titelgebenden Organisation Quantum bzw. deren Missbrauch. Bereits in der eröffnenden Einstellung fliegt man über Wasser, ähnlich wie man in Der einzige Zeuge als erstes Kornfelder sieht. Nachdem M und Bond durch das Entkommen von Mr. White und die Entlarvung von Ms Bodyguard als Quantum-Agent eine erste Ahnung der gespenstischen Macht der Organisation bekommen haben, prasselt Regen in Strömen auf London nieder. Vespers Freund wurde angeblich von Fischen getötet. Kurz darauf gibt Dominic Greene Camille eine kurze Machtdemonstration, indem er eine im Wasser treibende Leiche zeigt. Und das Meeting der Quantum-Tycoone findet schließlich auf einer Seebühne statt. Auch die letzte Einstellung des Films wird von Wasser dominiert: Vespers Anhänger im Schnee.
Das Trinken ist ebenfalls ständig Thema: Bond entwendet Vespers Foto in einer trinkenden Geste, beim Treffen mit Mathis wird der Wein zum Thema, Beam spricht Leiter auf sein Trinkwasser an und Greene trinkt in seiner Verzweiflung schließlich Öl. Es geht immer auch um die Qualität des Getränkes. Dieses Thema verbindet den Film mit dem Vorgänger, wo Bond sein erstes Opfer zu ertränken versucht, ein Getränk nach Vesper benennt, durch ein Getränk beinahe stirbt und Vesper schließlich in einem versinkenden Haus ertrinkt.
Dabei dient Wasser auch als Stilmittel, um den eigentlichen Plan von Greene vorzuschatten. Als Bond während der Opernaufführung den MI6 kontaktiert, sieht man eine kurze Großaufnahme von Ms Hand, die einen Wasserhahn zudreht. Und als CIA-Mann Beam im Flugzeug herauszufinden versucht, um welchen Rohstoff es Greene geht, steht direkt hinter Greene eine große Schale mit Wasser. Diese Zurschaustellung der Verfügbarkeit von Wasser - luxuriöse Bäder, Blumenschalen in Flugzeugen, Opernbühnen im Wasser - steht in starken Kontrast zu den heißen und staubigen Locations in Bolivien.
Das Element der Erde in Form von Sand, Staub oder brüchigem Gestein dominiert Plakate und Titel und auch den Film: Der Steinbruch, das brüchige Geländer, durch das Greene Camille töten will, die aufgeworfene Erde während des Pferderennens, die Wüste. Feuer tritt hauptsächlich am Ende auf. Das gasförmige Element macht sich in der Flugzeug-Verfolgungsjagd bemerkbar, aber auch das Flugzeug mit Greene, Beam und Leiter an Bord wird heftig durchgeschüttelt. Die Elemente wirken in jedem Fall bedrohlich.
Interessant ist im Film auch, dass die Konflikte - oder Disharmonien - der Charaktere in irgendeiner Form mit Musik zusammenhängen. Die Mama von Elvis ist offenbar ein Fan des King, während die von Agent Fields den Beatles zugetan war und ihr einen Namen gab, der ihr peinlich ist. Greene erläutert seine aggressive Störung anhand eines Erlebnisses mit seiner Klavierlehrerin, während Camilles Mutter Tänzerin war. Und auch Tosca ist nicht für jedermann.
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