Einige Meldungen deuten diese Aussage dahingehend, dass es Anfang des neuen Jahres einige große Ankündigungen bezüglich Bond 25 geben wird. Im günstigsten Falle wohl Regisseur, Hinweise zur Handlung oder vielleicht sogar schon ein Titel. Barbara Broccoli machte die Aussage anlässlich der Premiere des von ihr produzierten Thrillers THE RYTHM SECTION. Auf die Frage hin, ob auch 007 mal in Irland im Einsatz sein könnte, sagt sie: “Let’s see, maybe we’ll try and get Bond here at some point. I must say, having experienced it, I would love to come back.”
Welche Neuigkeiten wären hier eigentlich zu erwarten, angesichts der jüngsten Entwicklungen und Gerüchte?
Directed By...
Drei Namen kursieren hier vor allem: Yann Demange (40), ein britischer Regisseur von Musikvideos, Kurzfilmen, Serienepisoden und dem vielbeachteten Spielfilmdebüt '71, das vor dem Hintergrund des Nordirland-Konflikts spielt (womit er der richtige Mann für eine Rückkehr der Crew nach Irland wäre).
Auch der Kanadier Dennis Villeneuve (50) war im Gespräch, soll jedoch bereits aufgrund der Vorbereitung einer Neuverfilmung von DUNE ausfallen. Auch er wäre bei Weitem nicht die schlechteste Wahl gewesen, denkt man an so intelligente und zu Recht gelobte Filme wie ARRIVAL und BLADE RUNNER 2049.
Sam Mendes (52), der die letzten beiden Craig-Bonds SKYFALL und SPECTRE inszenierte, geriet letztens ebenfalls wieder ins Gespräch, da er aus der Disney-Realverfilmung von PINOCCHIO ausstieg und damit zumindest wohl Zeit hätte. Eine Option, die eher wenige Fans zu begeistern scheint. Da sich Daniel Craig einen Abgang "on a high note" wünscht und er als ausführender Produzent für das kreative Debakel von SPECTRE mitverantwortlich ist, wird er eine erneute Verpflichtung von Mendes wohl eher nicht in Betracht ziehen.
Martin Campbell (CASINO ROYALE) und Franchise-Veredler Christopher Nolan bekundeten in Interviews grundsätzlich Interesse an der Bond-Regie, beide allerdings nur mit der Chance, einen neuen Darsteller samt dessen Welt einführen zu können.
Wird S.P.E.C.T.R.E. zurückkehren?
Zumindest Christoph Waltz scheint für Bond 25 nicht zurückzukehren. So sagte er es bei einem kurzen Interview auf dem roten Teppich. (Siehe auch hier.) Es werde einen anderen Namen geben, so sei eben die Tradition.
Darüber kann man natürlich spekulieren. Bedeutet ein neuer Name einen anderen Schauspieler in der Rolle des Blofeld oder einen ganz anderen Gegenspieler, der dann zumindest wie Largo ebenfalls im Dienste von Spectre stehen könnte?
Immerhin war "Ernst Stavro Blofeld" auch nur ein Name, den sich Bonds Stiefbruder Franz Oberhauser selbst gab, basierend auf dem Mädchennamen seiner Mutter. Damit ist "Ernst Stavro Blofeld" im Grunde genommen gar keine so geborene und benannte Person, und es könnte ohne weiteres auch zu einem Codenamen werden, den der jeweilige neue Boss von S.P.E.C.T.R.E. übernimmt. Vielleicht um Gegner zu verwirren. Dieses Namens-Problem zeigt aber bereits deutlich die enormen Schwächen im Konzept des Films.
Nachdem Oberhauer/Blofeld am Ende von SPECTRE entstellend im Gesicht verletzt wurde, könnte er sich einer Gesichtsoperation unterziehen, wie es schon bei DIAMONDS ARE FOREVER eingeführt wurde. Und es wäre sogar im Sinne der Romanvorlagen, denn hier tritt Blofeld in Thunderball stark übergewichtig und mit kurzen Haaren auf, in On Her Majesty's Secret Service ist er optisch sehr verändert, wesentlich schlanker, mit längeren Haaren, syphilis-zerfressener Nase und operierten Ohrläppchen. In You Only Live Twice sieht er wieder stark verändert aus.
Sowohl in den Büchern als auch in den Filmen war Blofeld schon immer ein Chamäleon; insofern wäre es fast schon naheliegend, ihn mit einem anderen Schauspieler zu besetzen und das mit einer Gesichts-OP zu erklären.
Zum anderen Steve Buscemi, der in Bezug auf Alter und Größe Waltz noch eher entspricht. Buscemi wirkte in der Serie Boardwalk Empire schon entsprechend sinister.
Obwohl man natürlich erst einmal erklären muss, wie Oberhauser/Blofeld aus der Haft entkommen kann, muss ein Ausstieg von Christoph Waltz nicht automatisch das Ende von Blofeld 2.0 bedeuten.
Ist er Ernst-zunehmen? |
Waltz hat immerhin einen Vertrag für zwei weitere Bondfilme und hat bekundet, die Rolle weiter zu spielen, sofern auch Craig dabei bleibt (siehe hier). Allerdings hat er in Interviews auch immer wieder betont, sehr unzufrieden mit seiner Interpretation des Erzschurken zu sein.
Laut einigen Meldungen von Mitte Oktober wünscht sich Daniel Craig zumindest eine Rückkehr von Lucia Sciarra alias Monica Belucci. Da Bond sie in SPECTRE in die sicheren Hände von Felix Leiter übergeben hat, könnte damit auch eine Rückkehr von Jeffrey Wright verbunden sein. Für den finalen Craig-Bond eigentlich ein Muss. Das legt immerhin nahe, dass man die Ereignisse von SPECTRE fortführen will.
So he strikes like Shatterhand...
In Bezug auf die Handlung geistern schon seit längerem Gerüchte um eine Neu-Interpretation des Romans On Her Majesty's Secret Service von 1963, beziehungsweise des Films von 1969 durch das Netz, der 2019 50 Jahre alt wird. Bereits der Trailer zu SPECTRE und auch das Teaserposter zitierten diesen Film eindeutig. Somit wäre es naheliegend, dass SPECTRE als der erste Teil eines an OHMSS angelehnten Konzepts war, das 2019 fortgesetzt werden soll.
Ein heikles Unterfangen, da der 1969er Jahrgang bei vielen Fans und Experten als Meisterwerk gilt. Angesichts der wenig geglückten Neu-Interpretation von "Blofeld" wächst die Skepsis eher. Meiner Ansicht nach müsste man hier 1) sich dramaturgisch wesentlich mehr Mühe geben, und 2) mit den durch die OHMSS-Anspielungen geweckten Erwartungen intelligent spielen, statt einfach dasselbe noch einmal zu erzählen.
Interessanter wäre dagegen eine Anlehnung an den Roman You Only Live Twice, dessen Handlung in der 1967er Verfilmung stark verändert wurde. Auch dahingehend gibt es Gerüchte, die sich auf den angeblichen Bond-25-Arbeitstitel SHATTERHAND beziehen - der Deckname von Blofeld in diesem Roman. Wer bei diesem Namen einen französischen Apachen und einen amerikanischen Deutschen durch die jugoslawische Prärie reiten sieht, liegt gar nicht so falsch - Ian Fleming wurde angeblich tatsächlich von Karl Mays berühmter Figur dazu inspiriert.
Immerhin wurde im Zuge des Shatterhand-Gerüchts als Drehort neben Kroatien - speziell Dubrovnik - und Südfrankreich auch Japan genannt.
Später tauchte auch Norwegen in den Gerüchten auf, wo gerade die neueste Episode von MISSION: IMPOSSIBLE gedreht wurde.
Grundsätzlich würde ich trotz der erheblichen Schwächen von SPECTRE eine Rückkehr von Blofeld und seinem Verbrecherclub begrüßen. Vorausgesetzt natürlich, dass man nicht auf diesem Niveau weitermacht.
Da längerfristige Planung und durchdachte Konzepte leider noch nie eine Spezialität von EON waren, ist die Wahrscheinlichkeit aber auch sehr hoch, dass man nie wieder etwas von Bonds ominösen Stiefbruder hört. Das wäre einerseits verständlich, andererseits aber auch eine kreative Kapitulation, die SPECTRE in der Nachwirkung noch schlechter dastehen lassen würde.
Elon Musks wunderbare Welt der Schwerkraft
Vielleicht ist Craigs Wunsch nach "going out on a high note" aber auch einfach buchstäblich zu verstehen, als Ausstieg in sehr großer Höhe. Laut eines ebenso älteren wie wenig erntszunehmenden Gerüchtes entwickelt Elon Musk ein überdimensionales Raumgefährt für Bond 25. Wird der Film also eher ein MOONRAKER-Revival, der 2019 immerhin 40 wird? Gegensätzlicher können Gerüchte eigentlich kaum sein.
Die wie immer vorhandene Quelle dafür besagt: “Bond needs to keep up with the times and will be looking into Elon Musk’s world – spacecrafts, planes that can fly across the earth in an hour, cars turning into submarines. That’s what we need to include now."
Bereits in der neuen Star-Trek-Serie Discovery wurde Elon Musk in einem Atemzug mit den Gebrüdern Wright und Zefram Cochrane, dem Erfinder des Warp-Antriebs, genannt. Musks Pläne, die Gehirne von Menschen über moderne Technik telepathisch zu verbinden, würden allerdings auch sehr gut zu einem megolamanischen Bondschurken passen.
Ganz ehrlich? Da wäre mir Bond zurück im Weltall doch lieber.
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